Mit der Wunderlampe auf der Jagd nach Punkten

Der Kreiswettbewerb des Jugendrotkreuzes Altötting

Harald Ritter
N.N.
2/1995

„Was würdet Ihr tun, wenn Ihr drei Wünsche frei hättet?" Die Gruppe Jugendrotkreuzler entscheidet sich dafür, etwas für die Umwelt zu tun. Doch dann lernen die einen Behinderten kennen ...

Das Minitheaterstück, aufgebaut auf die vorgegebene Frage, gehört zum Kreiswettbewerb des Jugendrotkreuzes Altötting, der heuer unter dem Motto „Märchen" steht. An diesem Wochenende findet auch in anderen Kreisverbänden der Wettbewerb statt, um die Teilnehmergruppen für den Bezirkswettbewerb zu ermitteln.

 

Aber zurück nach Altötting: Die Schiedsrichterin Jutta Koschinski lobt den Ideenreichtum der Jugendlichen: „Der soziale Aspekt ist immer dabei."

Bewertet werden Thema, Originalität des Stücks, Zusammenarbeit, und Besonderheiten. Nur zehn Minuten können sich die Gruppen vorbereiten, dann geht es auf die „Bühne", die sich in der Turnhalle des König-Karlmann-Gymnasiums befindet. Ihrem Stück diskutieren die jungen Rotkreuzler der Stufe III (18 bis 25 Jahre), wem nun geholfen werden soll. Sie entscheiden sich für den Einzelnen. Die Jury vergibt mehrmals die Höchstpunktzahl.


Es kommt auch darauf an, ob in ein Stück eine Überraschung, ein Gag eingebaut wurde. Christian Aicher, ebenfalls Mitglied der Jury, berichtet von einem Beispiel aus der Stufe II (13 - 16 Jahre): Hier lautet die Frage, was die Jugendlichen tun würden, wenn sie eine Wunderlampe landen. Aicher schmunzelnd: „Der Dschinn kam aus der Wunderlampe und hat dann gleich zu Rappen angefangen."


Zwölf Stationen durchlaufen die Gruppen der Jugendrotkreuzler. Rund 230 Jugendliche in drei Alterstufen aufgeteilt, nehmen am Kreiswettbewerb teil. Die Jüngsten in Stufe I sind zwischen sechs und zwölf Jahre alt. Aus dem Landkreis Altötting sind 24 Jugendrotkreuzler, 15 Schulsanitäter vom Gymnasium der Englischen Fräulein und der Knabenrealschule gekommen. 15 Schiedsrichter und zehn Mimen stellt der Kreisverband Altötting.

 

Zwar lautet das Motto des Kreiswettbewerbs heuer „Märchen", aber die Kinder und Jugendlichen müssen sich auch in Fragen der Ersten Hilfe, in Geschicklichkeitsspielen, Fragen zu Umwelt, zu Gesundheit und zu Rotkreuzwissen unter Beweis stellen.

In den Umkleideräumen sitzen Jugendliche in Gruppen am Boden und beantworten Fragebögen oder vervollständigen Gedichte. In der Turnhalle versuchen sich Jugendrotkreuzler mit Limbo Dance: Mit nach hinten geneigtem Oberkörper muß unter einer Stange durchgegangen werden. Das klappt nicht immer, ohne hinzufallen.

In einem anderen Raum zerbrechen sich Jugendliche die Köpfe über Fragen wie: „Welcher Energiebedarf sollte auf jede der fünf Mahlzeiten am Tag entfallen?" Das weiß nicht einmal die Aufsicht auswendig. Übrigens: es sind 25% morgens, mittags und abends sowie 15 % am Vormittag und 10% am Nachmittag. An drei Stationen wird der Emstfäll geprobt. Eine Mimin täuscht Bewußtlosigkeit vor. Vier junge Mädchen kümmern sich um sie, bringen sie in die stabile Seitenlage, kontrollieren Puls und Atmung. Eine Helferin setzt den Notruf ab, kommt dabei als Ortskundige ins Stottern „wo sind wir denn jetzt?" Der Schiedsrichter drückt ein Auge zu.

Am Nachmittag beschäftigen sich die Gruppen mit bildnerischem Gestalten. Die Mannschaften stellen Puzzles mit einer vorgegeben Zahl an Stücken her. Natürlich unter dem Motto „Märchen".

Und dann werden die Sieger ermittelt. Es siege in der Stufe I das JRK - Altötting und in den Stufen II + III jeweils die Ortsgruppe Garching. Die Schulsanis werden außer Konkurrenz gewertet, schneiden aber im Vergleich sehr gut ab. Nach Pokalübergabe (Vorsicht Deckeldiebe) und Siegerfoto geht es nach Hause, mit dem Wissen, in Ingolstadt, zum Bezirkswettbewerb sind wir dabei.