JRK-Gruppe Ingolstadt überreicht Wite mit 8 Kindern Scheck

35 JRK´ler vollbrachten diese gute Tag im Sinne der Völkerverständigung und Nächstenliebe. 14 Stunden schwerster Arbeit bei größter Hitze, und es war geschafft

N.N.
3/1977

Die Jugend-Rotkreuz-Gruppe Ingolstadt erfuhr aus Presseberichten vom Unglück der Familie Rainer in Huben, Matrei i. O.
Am 5. Mai 1976 war der 40 Jahre alte Schleifer Michael Rainer vom vlg. Auer in Göbelhube, Marktgemeinde Matrei i. O.
im Obenfeldnerwald am Mattersberg in etwa 1200 m Seehöhe beim Holzschlägern tödlich verunglückt. Er hinterließ seine 36-
jährige schwangere Gattin Gertraud mit 7 Kindern, von denen das älteste 1963 geboren war. Zu diesen 7 Kindern gesellte sich
heuer am 20. Jänner noch ein achtes. Ergriffen von diesem Unglück startete die Jugend-Rotkreuz-Gruppe Ingolstadt
eine beispielgebende Aktion.

Viele kleine Geschenke für die 8 Kinder gingen mit nach Österreich!

Am Samstag, 25. Juni, reiste eine Jugendrotkreuzgruppe, bestehend aus 37 Jugendlichen
im Alter von 12 - 18 Jahren, über die Großglockner-Hochalpenstraße nach Lienz an. Sie wurde vom Leiter des Bezirksjugendrotkreuzes, Bezirksschulinspektor Georg Großlercher, begrüßt. Zweck der Reise war die Überreichung einer JRK-Spende an die schwergeprüfte Familie Rainer in Huben.

Frau Rainer mit den 8 Kindern, Dekan Holaus und LdJA G. Seeger

Am Sonntag, 26. Juni, wurde die Gruppe um 10.30 Uhr auf dem Kirchplatz in Huben begrüßt. Volksschuldirektor
Valentin Leitner und Hauptschullehrer Lois Lindsberger begrüßten die Gruppe namens des Jugendrotkreuzes und hießen
sie sehr herzlich willkommen. Unter den Marschklängen der Musikkapelle Huben wurden sie zum Gasthaus Taferner geleitet
dort spielte die Musikkapelle Huben zu Ehren der Gäste aus Ingolstadt ein Ständchen. Bevor die Gäste aus Deutschland ihre
wahrhaft großzügigen Geschenke übergaben, begrüßte VSD Valentin Leitner nochmals
die Gäste und auch Bürgermeister Florian Köll von Matrei, sowie Dekan Josef Holaus und Kaplan Rampold aus
Huben hießen die Gäste herzlich willkommen.

Für die JRK-Gruppe war die Fahrt schon ein Erlebnis. Bei herrlichstem Wetter über den Großglockner,
Aber die Übergabe des Geldes und der Geschenke waren doch das Schönste.Viele hatten
Tränen in den Augen.

Die JRK-Gruppe Ingolstadt sammelte im Mai 100 Tonnen Altpapier und 35 Tonnen Altkleider und erzielte dafür einen Reinerlös von 12.137 DM. So konnten sie der Familie Rainer einen Scheck in der Höhe von S 50.000 überreichen. Dazu erhielt Frau Rainer einen Kuraufenthalt von 4 Wochen aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes, und zur selben Zeit bekommen die 4 älteren Kinder einen 4-wöchigen Gratisaufenthalt auf der Ostseeinsel Fehmarn und die 4 kleinen Kinder 4 Wochen Gratisaufenthalt in einem Kindererholungsheim am Ammersee. Darüberhinaus erhielten die 8 Kinder der Familie Rainer viele liebevoll verpackte Geschenke. Der Leiter der JRK-Gruppe Ingolstadt, Herr Seeger,
überreichte noch einige Gastgeschenke an Bürgermeister Köll vom Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt, an Dekan Holaus, an Lois Lindsberger als Vertreter des Jugendrotkreuzes und an VSD Leitner aus Huben.
In Kurzansprachen würdigten Bürgermeister Florian Köll, Dekan Josef Holaus,
JRK-Referent Lois Lindsberger und Kaplan Rampold die großartige Initiative der Jugendrotkreuzgruppe Ingolstadt. Die gesamte Gruppe aus Ingolstadt wurde anschließend von der Marktgemeinde Matrei zu einem Imbiß und zu einer Fahrt mit dem Sessellift auf den Klaunzerberg eingeladen.

Der Scheck wird übergeben