Jugend-Rotkreuz im K-Einsatz

BRK-Jugend beim Wiederaufbau

N.N.
2/1977

Donnerstag, 17. 11. 1976, 7 Uhr morgens: Der Tag, als der erste Konvoi aus Rotkreuz-Lastwagen langsam über die enge Brücke des Resia-Bachs rollte. Zur gleichen Zeit armieren Bauarbeiter die letzten Betonfundamente, auf denen die Häuser ruhen. Pioniere waren zur Stelle, um mitzuhelfen, die Fertigteile aus den schweren Lastern abzuladen, und schon am Nachmittag des gleichen Tages nimmt das erste der Häuser Formen an. Die Außenwände sind verankert, dann wird das Dach aufgesetzt, die Kamine montiert, Fensterläden und Türen eingehängt. Hand in Hand wurde so wochenlang hart bei jeder Witterung für die Bürger von Resiutta gearbeitet. Und wer gesehen hat, wie die Bewohner dieses Ortes sich die Freudentränen aus den Augen wischten als der erste Konvoi anrollte, weiß, was die Leser beider Zeitungen und das BRK hier im nördlichen Teil Friauls geleistet haben. Ihnen allen wollen wir danken für ihre Einsatzbereitschaft und ihren Opfermut.

Aus dem Bericht von Bodo Meyner

"Das Telefon schrillt ! Wer sollte mich denn am Samstagmorgen anrufen? Richtig!!! Mit einem Satz war ich am Apparat! Siedendheiß fiel mir ein, ich hatte Telefonrufbereitschaft." So beginnt der Bericht von Bodo Meyner über seinen Einsatz in Rumänien. Das erste Mal, dass ein JRK-Mann den gesamten K - Einsatz vom Ort des Geschehens direkt leitet. Der vollständige Bericht ist in "JRK und Erzieher" abgedruckt. baff kann hier nur das Interessanteste auszugsweise wiedergeben. Weiter schreibt Bodo Meyner, dass er lt. Alarmplan den K-Beauftragten in Bayern, das GS Bonn und den Hilfszug Bayern in Ebenhausen alarmiert. Dann macht er sich auf Weg ins Lagezentrum im Präsidium des BRK. Hier erfährt er, dass er nach Rumänien muß. Abflug in wenigen Stunden. Der Flug geht aber nur bis Budapest, da Bukarest gesperrt ist. Also ab Budapest weiter mit dem Auto, einem Leihwagen, auf dem provisorisch das RK-Emblem befestigt wird. Ohne Visum geht die Grenzabfertigung trotzdem blitzschnell. Die 1,4 Millionen-Stadt wird in den Nachtstunden erreicht. Knapp 48 Stunden nach der Katastrophe ist der Beauftragte des DRK, Bodo Meyner, in der von der Katastrophe so schwer getroffenen Stadt. Er führt die ersten Verhandlungen über die Hilfe, die das DRK anbieten kann. In der Innenstadt sieht es fürchterlich aus, man kann es nicht beschreiben. Die Vertreter des Rumänischen Roten Kreuz bitten um Lieferung von Medikamenten und Hilfslazaretten, da viele Krankenhäuser zerstört sind. JRK-Meyner sagt schnelle Hilfe zu. Bereits Sonntagabend flimmert über bundesrepublikanische Fernsehschirme Bodo Meyners erster Bericht mit Angabe der Hilfsgüter, die dringend benötigt werden. Jetzt geht es Schlag auf Schlag. In Bonn und in Bayern werden die ersten Hilfsgüter zusammengestellt, nach den Wünschen unseres Beauftragten, und bereits am Dienstag gehen die ersten Bundeswehrmaschinen in Richtung Bukarest in die Luft. Beladen mit Sankas und NAW's sowie Medikamenten, die dringend erwartet werden. Bodo Meyner verhandelt weiter und bringt die Aktion zu einem so weit wie möglich guten Ende. Moral von der Geschichte: Das JRK-Bayern mit Bodo Meyner hat schnell, gut und hilfreich gehandelt, zum Wohle der leidenden Menschen in Rumänien.