500 JRKler im Einsatz an den "Mobilen Wachen"

Urlaubszeit - Reisezeit! Auf der Autobahn fahren Autos in Schlangen gen Süden.

N.N.
2/1977

Die Sonne brennt vom Himmel, im Auto steigt die Temperatur auf über 50 Grad. Die Auspuffgase des Vordermannes drücken in das Wageninnere und die Luft kann man bald mit dem Messer schneiden. Den Kindern Gabi und Thomas auf dem Rücksitz wird ganz übel. Auch die Mutter fühlt sich nicht mehr ganz wohl! Sie sind schon zehn Stunden unterwegs und noch ist kein Ende zu sehen. Gabi muß sich übergeben. Der Vater hält an und geht zur Notrufsäule. Die Autobahnmeisterei verständigt die nächstliegende "Mobile Wache", im Volksmund Rot-Kreuz-Iglu genannt. Ein JRK'ler auf einem Motorrad fährt sofort los. Er ist schneller an der bezeichneten Stelle als der Sanka. Er leistet Erste Hilfe und betreut die Familie bis der Sanka kommt. Der Sanka übernimmt Gabi und die Mutter. Der JRK'ler. lotst den Vater mit dem Auto zur nächsten Ausfahrt und sucht für ihn und seine Familie eine gute preiswerte Herberge, Gabi und die Mutter werden zwischenzeitlich durch die Schwestern und den Sanitäter sowie 2 JRK'ler am Iglu erfrischt und warten auf die Rückkehr des Vaters. Dieser kommt zum Iglu und holt seine so schwer strapazierte Familie ab. Sie bedanken sich überschwenglich für die hervorragende Hilfe und fahren beruhigt in ihr Hotel. Ein kleiner Einsatz für die "Mobile Wache". Eine große Hilfe für den Autofahrer! Und Du? Machst Du auch mit?

Die 17 Mobilen Wachen am Rande bayerischer Autobahnen, zur Hauptverkehrszeit eingesetzt, haben auch im zweiten Jahr das gehalten, was die Feuertaufe 1975 versprach: Von Juni bis Mitte September 1976 waren die in den „Iglus" stationierten Helfer oft Rettung in höchster Not. In dieser Zeit waren die ehrenamtlichen Helfer des BRK genau 14.320 mal im Einsatz. Ein Erfolg, der den Initiatoren dieser in der Bundesrepublik einmaligen Aktion recht gibt. 1977 soll - sofern dazu die Mittel vorhanden sind - dieses zusätzliche Hilfsnetz noch dichter geknüpft werden.