JRK-Begegnung im Zeichen der Völkerverständigung

Das Oberallgäu war kürzlich Schauplatz eines JRK-Besuches aus dem Ausland.

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3&4/1983

Jugendrotkreuzler aus Offenbach (Main) und Zagreb (Jugoslawien) hielten sich zehn Tage in Reichenbach bei Oberstdorf auf. Was vor sieben Jahren als zaghafter Versuch begonnen hatte, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem gelungenen Beitrag zur Völkerverständigung. 68 Jugendliche mit ihren Betreuern waren vom Allgäu begeistert, zeigte es sich doch bei herrlichem Wetter von seiner besten Seite. Die Jugendrotkreuzler hatten ein vielseitiges Programm zusammengestellt. Jeweils ein Tag wurde von den Jugendlichen mit Beiträgen aus ihrer Heimat gestaltet. So entstand eine bunte Mischung aus Folklore, Kunst und Unterhaltung. Verständigunsschwierigkeiten gab es kaum, denn auf dem Programm stand auch das Erlernen einiger Worte der anderen Landessprache. Und wo Deutsch, Englisch oder Serbokroatisch versagten, sorgte die Zeichensprache für "Klarheit". Ihre Bergtüchtigkeit stellten die Flachländler bei einer zweitägigen Bergtour in die Oberstdorfer Berge unter Beweis. Von der sehr guten Atmosphäre des Treffens konnten sich die JRKler aus Sonthofen am deutsch-jugoslawischen Tag überzeugen. Bis in den späten Abend tanzten Jugendliche beider Nationen Hand in Hand jugoslawische Volkstänze und sangen deutsche Weisen. Selbstverständlich gehörten auch moderne Lieder zum abendlichen Programm. Neben der musikalischen Unterhaltung konnten die Jugendlichen das reichhaltige Angebot des Freizeitheims nutzen. Im Fotolabor wurden dann gleich die Schnappschüsse von dieser internationalen Begegnung entwickelt und vergrößert. Viedeoanlage und Tageslichtschreiber wurden in Spielen und Gruppenarbeiten mit einbezogen. In Form von Plakatwänden setzten sich die JRKler kritisch mit aktuellen Problemen auseinander. In Diskussion und Gruppenarbeit wurden Vorurteile abgebaut und das Verständnis unter den JRKlern gefördert. Neben dem offiziellen Programm war für die JRKler noch genügend Zeit, die geknüpften Kontakte in persönlichen Gesprächen zu verstärken. Alles in allem kann man das Treffen als nachahmenswerte Begegnung bezeichnen, als Beitrag zur Völkerverständigung und nicht zuletzt zum Frieden.