Bundesrepublik von "Hubschraubernetz" überspannt

Bei einer Fahrt nach Würzburg und Ochsenfurt gewannen die Mitglieder des Jugendrotkreuzes Main-Spessart Einblick in die Rettungsleitstelle Würzburg und die Stationierungsstelle des Rettungshubschraubers am Kreiskrankenhaus Ochsenfurt.

N.N.
Kaspari
3&4/1983

In der Rettungsleitstelle Würzburg laufen alle Notrufe aus den Bereichen MainSpessart, Volkach, Wiesentheid, Ochsenfurt, Kitzingen, Röttingen und Würzburg-Stadt zusammen, ein Gebiet von ca. 3.000 Quadratkilometern mit einer Einwohnerzahl von rund einer halben Million Menschen. Täglich fallen in diesem Bereich 250 Transporte an. Die Rettungsleitstelle wählt bei einem Notruf das geeigntete Mittel aus: Es wird unterschieden zwischen Notfall, bei dem ein Rettungswagen/Notarztwagen eingesetzt wird, und normalem Transport, bei dem ein Krankenwagen zum Einsatz kommt. Die Rettungswagen außerhalb Würzburgs sind so postiert, daß jeder Punkt innerhalb von elf Minuten erreicht werden kann. Dabei kommen modernste Techniken im Sprechfunk und Telefonverkehr zum Einsatz, angefangen von Amtsleitungen über Meldeempfänger bis hin zu Geräten, bei denen selbst Gehörlose über eine Art Schreibmaschine Notrufe abgeben können. Damit keine Mißverständnisse auftreten, werden alle Telefonate und Funksprüche automatisch auf Tonband festgehalten, wichtig ist das auch für eventuelle gerichtliche Nachfragen. Den JRKlern wurde die Funktionsweise der Rettungsleitstelle sehr praxisnah demonstriert. Im Anschluß daran zeigte der Unfallrettungsdienst- und Krankentransportleiter die Rettungswache des BRK in Würzburg. Am Kreiskrankenhaus Ochsenfurt ist der Rettungshubschrauber "Christoph 18" stationiert, der auch für den Bereich Kreuzwertheim zuständig ist. Das Gebiet der Bundesrepublik ist nahezu lückenlos durch ein "Hubschraubernetz" abgedeckt. "Christoph 18" versorgt einen Radius von 70 km. Die nächsten Stationen sind Frankfurt/Main, Nürnberg, Bayreuth und Ludwigshafen. Besetzt ist ein solcher Rettungshubschrauber mit einem Rettungssanitäter, einem Arzt und dem Piloten.
Gegenüber den anderen Einrichtungen, welche rund um die Uhr eingesetzt sind, fliegt er nur von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. In ihm finden zwei Patienten Platz. Die medizinischen Einrichtungen entsprechen denen eines Rettungswagens.