Behindertenreisen des BRK

„Wir planen keine spektakulären Aktionen" beginnt Hans Wiesner, Hauptreferent für Sozialarbeit im Bayerischen Roten Kreuz, seine Ausführungen.

Georg Soller
2/1981

„Wir werden nur unsere bisherigen Aktivitäten ausbauen und auf eine breite Basis stellen." Diese Worte könnten eigentlich symbolisch für die Meinung vieler aktiver Rotkreuzler stehen: Behinderte gibt es eben nicht nur im Jahr der Behinderten. Bezogen auf das Frankfurter Urteil fragte „baff" Wiesner nach den Behindertenreisen des BRK. „Unser Hauptaugenmerk legen wir darauf, daß das Gebiet attraktiv ist" erläuterte er. Man versuche, den Behinderten für die schönste Jahreszeit ebenso erbauliche Urlaubsziele anbieten zu können, wie den „Normalen". Dabei sei weniger tragisch, wenn das Hotel den Deutschperfekten Stempel „Behindertengerecht" nicht trage, dafür aber Ausflugsmöglichkeiten ins Umland gegeben seien. Fünf Ziele werden 1981 angefahren: Im April Magliaso am Luganer See, im Juni Gwatt am Thuner See (beide Schweiz), und im September Malcesine am Gardasee (Italien). Für Ende August steht das holländische Wezep und für Oktober Wien auf dem Programm. Jedesmal sind BRK-Helfer mit dabei, jedesmal stehen Behindertenbusse bereit. Laut Wiesner schließen die Menschen, die so wenigstens einmal im Jahr dem täglichen Heimrhythmus entgehen, oft Freundschaft mit ihren Pflegern. In Dankesbriefen klingt an, daß mit Hilfe des Roten Kreuzes für die meisten die Möglichkeit zum Urlaub vom Alltag erst entstand. „Ohne Ihren Reisedienst müßte ich wohl auch die schönste Jahreszeit im Heim verbringen."