Die JRK Gruppe aus Endorf

Ende Oktober 1980 habe ich zusammen mit meinem Kollegen Tommy Storch eine neue Jugendrotkreuzgruppe gegründet, von deren Entstehung ich nun berichten will.

N.N.
2/1982

Die Eröffnung einer solchen Gruppe bedarf natürlich sorgfältiger Vorbereitung. Die ganze Aktion wurde mit selbstgefertigten Plakaten an die Öffentlichkeit getragen, die wir an viel besuchten Plätzen, wie z.B. Volksschule, Turnhalle und Pizzeria anbrachten. Unser erster Treff wurde auf einen Samstag nachmittag gelegt, daß auch ja möglichst viele Zeit haben. Außerdem hatten wir uns darauf geeinigt, daß die erste Gruppenstunde ziemlich locker ablaufen sollte, um keine Massenflucht zu verursachen. Als wir uns dann im Gruppenraum einfanden, war noch keine Menschenseele eingetroffen. Die Aufregung in unserem Innern stieg sogleich bis aufs Äußerste. Als dann Tommy der ganzen Sache nachging, stellte sich heraus, daß ein Haufen von ca. 10 Leuten vor dem Eingang auf ein Lebenszeichen von uns gewartet hatte. Ich begrüßte sie im Namen von uns beiden und bedankte mich für ihr Kommen. Dann stellten wir uns beide mit unseren Vornamen vor und forderten sie auf, ihre Namen und Hobbies zu nennen und noch andere Dinge von sich zu erzählen. Als sich dann jeder selbst vorgestellt hatte, war die Atmosphäre schon etwas ungezwungener. Auf die Frage hin, was sie sich unter dem JRK vorstellten, kam heraus, daß die meisten dachten in eine Erste Hilfe- oder Rettungsdienstgruppe ein
getreten zu sein. Wir klärten sie sogleich auf, daß das JRK in ihrem Alter, nämlich von 10 - 14 Jahren, sich hauptsächlich mit Gruppenarbeit befasse, und andere Rotkreuzdienste nur in kleinem Rahmen verrichten würde. Als nächstes brachten wir Vorschläge, welchen Aktionsbereich wir uns für diese Gruppe vorgestellt hatten und forschten auch nach ihren Wünschen. Nebenbei versuchten wir ihren großen Wissensdurst über die Zukunft dieser Gruppe zu stillen. Um die bisher abgelaufene Gruppenstunde nicht zu einer Sitzung ausarten zu lassen, schlugen wir ihnen vor, ein paar Spiele zu machen. Hierbei sollte ein besseres gegenseitiges Kennenlernen ermöglicht werden. Danach war auch das letzte Restchen Eis geschmolzen. Aus allen weißen waren rote Bäckchen geworden. Zum Abschied gaben wir ihnen noch die Bitte mit auf den Weg, doch kräftig die Werbetrommel für unsere Gruppe zu rühren. Das war also unsere erste Gruppenstunde. Sie verlief zur allgemeinen Zufriedenheit sehr gut. Beim nächsten Gruppennachmittag war die Anzahl der Mitglieder auch schon auf 17 Leute angestiegen. Mein Partner und ich hoffen nun, daß das Interesse, welches jetzt noch vorhanden ist, für lange Zeit erhalten bleibt.