Seminar Öffentlichkeitsarbeit

Modellversuch in Antwort vom 3. bis 5. Oktober 1980

AG Kursteilnehmer
1/1981

Öffentlichkeitsarbeit - wie? wo? und warum? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des dreitägigen Lehrgangs in Antwort bei Endorf. Zwanzig aktive Jugendrotkreuzler befaßten sich mit diesem Thema und erlernten, soweit dies auf drei Tage ging, das Handwerkszeug eines Laienreporters.
Die Teilnehmer erzählten beim Einführungsgespräch am Freitagabend nichts Neues: Ihr Verhältnis zur Presse ist eher keines, ihre Aktivitäten werden meist nur sehr mager behandelt. (Eine Ausnahme bestätigte die Regel.) Gerade dadurch wurde der Sinn und Zweck dieses Seminars, das zum erstenmal stattfand, erneut verdeutlicht. Das Jugendrotkreuz muß sich durch das Medium Presse stärker in das Bewußtsein der Bevölkerung drängen. „Und wenn wir etwas für die Zeitung schreiben", beklagte sich eine Teilnehmerin, „dann wird das wieder umgeschrieben und am nächsten Tag steht ein absoluter Blödsinn im Blatt". Diese Beobachtung konnte der Hauptreferent des Seminars, Georg Soller, „baff"-Redakteur und Journalistik-Student aus München, bestätigen. „Das kommt davon, weil sich die JRK-Fassung des Berichtes nicht an die Regel hält, wie eine Nachricht aufgebaut sein muß. In der Regel wird eine derartige Fassung dann von einem Volontär (Zeitungs-Praktikant) umgeschrieben, der sich halt mit dem Jugendrotkreuz nicht so auskennt." Soller legte deshalb das Hauptaugenmerk seiner Ausführungen auf Aufbau, Verständlichkeit und Objektivität der Nachricht. Anhand von Beispielen, praktischen Übungen und theoretischen Erläuterungen vermittelte er das Grundrezept für diese wichtigste journalistische Darstellungsform. Karl W. Hoffmann, „Echo"-Redakteur und Mitarbeiter der BRK-Landespressestelle zeigte den Teilnehmern nach diesem ersten Lernschritt die Möglichkeiten der Anwendung des Gelernten. Mit seinen Erläuterungen nahm er den Jugendrotkreuzlern die Angst vor dem Medium Presse und dessen Mitarbeitern. Aus zeitlichen Gründen konnte das dritte große Thema „Photographie" nur mehr in seinen Grundzügen behandelt werden. Schon allein aus diesem Grund forderten die Teilnehmer eine Fortsetzung des Kurses, die der Seminarleiter, Thilo Fleischmann, auch vorläufig zusagen konnte.