Grenzlandfahrt

„Bis auf ein paar Meter fuhr der Bus an die deutsch/deutsche Grenze heran.

khm
1/1981

Von der Thüringer Warte konnten wir kilometerweit über die Zonengrenze sehen. Wir waren erstaunt über die riesigen Sicherungsanlagen mit ihren Todesstreifen, Minengürteln, Elektrozäunen für Menschen und den vielen Wachtürmen. Direkt an der Grenze brachte ein Bauer auf der anderen Seite seine Ernte ein, gut bewacht von Grenzsoldaten." Dieses Erlebnis an einem Sonntagvormittag beschäftigte die 13 Jugendrotkreuzler aus Vöhringen und ihre beiden Begleiter Elfriede Dauner und Karl-Heinz Maier wohl am längsten. Vom 31. Juli bis 4. August waren sie beim JRK Thurnau im Kreisverband Kulmbach zu Gast. In der wunderschönen mittelalterlichen Gemeinde Thurnau ließen sie es sich gut gehen. Nicht einmal der Besuch auf der Burg Lauenstein, wo die „weiße Frau" nächtlicherweise herumspuken soll, verdarb die gute Laune. Natürlich hatten es die Gastgeber, an ihrer Spitze Gruppenleiterin Angela Thumbeck, an nichts fehlen lassen. Sie zeigten den Schwaben ihre romantische Gegend, ließen sie bei der Überreichung des Kulmbacher Biertalers an Bundestagspräsident Richard Stücklen dabeisein und zeigten ihnen aber auch - wie bereits erzählt - die Zonengrenze. Mit einem Grillfest bedankten sich die Vöhringer bei ihren Gastgebern. Die Gegeneinladung war ohnehin selbstverständlich - und ein achtköpfiger Sichtungstrupp kam schon drei Wochen später.