120 Verletzte

JRK schminkte für Katastrophenübung Oberpfalz

mk
1/1981

Über 120 Mimen hatte das Jugendrotkreuz Cham zusammen mit JRKIern aus den Kreisverbänden Dingolfing/Landau, Landshut und Regensburg anläßlich der Katastrophenübung Oberpfaiz zu schminken. Das Gros der Schminker stellte der KV Cham mit 19 Jugendrotkreuzlern, aus dem KV Landshut und Regensburg waren je drei, aus dem KV Dingolfing/Landau zwei Jugendliche nach Hirschau gekommen. Die 120 „Verletzten" kamen von den Feuerwehren aus dem Umkreis. Schon am Freitagabend fanden sich die Jugendrotkreuzler in der Schule in Hirschau ein, wo sie auch übernachteten. An diesem Abend trafen sie sich mit Josef Pongratz, dem stellvertretenden Leiter der Jugendarbeit im KV Cham zur „Lagebesprechung". Anschließend wurden den verschiedenen Arbeitsgruppen ihre Räume zugeteilt, die sie sofort für ihre Zwecke „umfunktionierten". Schon um fünf Uhr mußten die JRKIer am nächsten Morgen aus den Schlafsäcken: kurz vor halb sechs kamen die ersten „Opfer", die mit Farben, Knetmasse und anderen Hilfsmitteln „verletzt" werden sollten. Nicht zuletzt dank der guten Organisation von Josef Pongratz waren alle Mimen bis um 6.45 Uhr registriert, mit Schilder versehen und geschminkt. In der Schule wimmelte es nur so von Verletzten. Passanten, die die „Übersiedlung" in die Busse, mit denen die Schminker und ihre „Opfer" an die Unglücksorte gebracht wurden, beobachteten, erschraken und zweifelten nicht an ihrer Echtheit. Zehn Verletze wurden zu einem angenommenen Gasunglück nach Eschenfelden, die übrigen zu einer Grube nach Ehenfeld gebracht. Dort legten die Jugendrotkreuzler mit Blut noch letzte Hand an. Fast zwei Stunden warteten sie anschließend bis zum Eintreffen der Katastropheneinheiten im strömenden Regen; wollten sie doch den Auftritt ihrer „Opfer" miterleben. Alle in allem ging die Rettung relativ gut über die Bühne; die Verletzungen, die das Jugendrotkreuz einmal nicht versorgt, sondern zugefügt hatte, jedenfalls begeisterten.