10 Jahre baff

JRK im Spiegel der Zeit. Die Berichterstattung über die letzten zehn Jahre in der baff.

N.N.
4/1982

Die erste „baff"-Ausgabe präsentiert gleich ein Jubiläum: 25 Jahre besteht das Bayerische Jugendrotkreuz seit seiner Wiedergründung am 18. Oktober 1947. Baff Nummer 1 erinnert an die Gründungsmitglieder und - mit einigem Pathos - an ihre Leistungen. Fünf Jahre später, im Herbst 1977, als es gilt, das 30jährige zu feiern, wird die „baff" schon ausführlicher: Die Genehmigung durch die amerikanische Besatzungsmacht wird erwähnt, die erste Landesversammlung in Ingolstadt mit der Annahme der neuen Satzung und schließlich wird auch Bestandsaufnahme gemacht: 70 000 Jugendliche in den 14 Landesverbänden haben sich zu diesem Zeitpunkt dem Leitgedanken des Jugendrotkreuzes „Ich diene" verschrieben. - Unser Bild zeigt Miss Gillen, die eine Spende des Amerikan. Jugendrotkreuzes übergibt:

Im August 1979 besucht eine Jugenddelegation des Magen David Adom (MDA) das Deutsche Jugendrotkreuz. Die elf 17-bis 19jährigen Israelis halten sich in diesem Zeitraum an mehreren Orten Bayerns, in Lübeck und in Bonn auf. Deutsche Jugendliche aus den jeweiligen Landesverbänden, die durch Wochenendseminare auf die Begegnung vorbereitet worden waren, begleiten die israelischen Gäste bei allen Punkten des Programms. Der Gegenbesuch einer deutschen Delegation findet im November statt:

Die Freundschaft zwischen Bayern und Makedonien wird vertieft: der Präsident des makedonischen Roten Kreuzes, Professor Dr. Perzinovski, sowie drei Mitglieder des dortigen Landesvorstands weilen im Frühjahr 1978 zu Besuch beim Bayerischen Jugendrotkreuz, um sich über die Fortführung der seit Jahren bestehenden guten Kontakte und JRK-Austausche zu informieren.
Im August 1980 wird zum zehnten Mal die internationale Begegnung zwischen Bayern und Makedonien durchgeführt. Zwei Wochen weilt eine makedonische Gruppe in Bayern. Das Jubiläum wird zum Anlaß für einen Festakt genommen. Einen heißen Riecher hatte die Redaktion nicht immer, aber mindestens einmal war sie ihrer Zeit voraus. Im März 1981 bekam Georg Soller ein Exklusiv-Interview mit der "Spider-Murphy Gang". Es war eine der ersten großen Reportagen über die heutige Top-Gruppe der Neuen Deutschen Welle:

Spider Murphy Gang

„baff" feiert Jubiläum. Seit zehn Jahren haben die Jugendrotkreuzler ihr eigenes Organ. Das Zehnjährige ist für die „baff" kein Kindergeburtstag mehr: „baff" ist längst den Kinderschuhen entwachsen, hat sich gemausert von den „Mitteilungen für die Gruppen des Jugendrotkreuzes in Bayern zu „DER Zeitschrift für das Jugendrotkreuz". Ihrer Devise ist sich „baff" in all den Jahren treu geblieben: Ein Sprachrohr der Jugendrotkreuzler für die Jugendrotkreuzler zu sein. Doch die jetzigen „baff"-Macher haben die Zeichen der Zeit erkannt: Sie wollen auch eine Jugendzeitschrift bieten, mit Themen, die aktive junge Leute interessieren.

Geschichte einer Zeitung

Oktober 1972: Die erste „baff" erscheint. Mit acht Seiten und einer Auflage von beachtlichen 2.000 Stück. Die Titelseite des Aufmachers: „Zu neuen Ufern?!" springt dem Leser entgegen. Eine „Zeitung" für das Jugendrotkreuz wird hier angekündigt, in der der wechselseitige Kontakt, der gegenseitige Meinungsaustausch, die Meinungsbildung stattfinden soll. Die Jugendrotkreuzler werden zur aktiven Mitarbeit aufgerufen, zu Leserbriefen, eigenen Beiträgen, Zeichnungen. Denn schließlich solle „baff" nicht dasselbe Schicksal ereilen wie ihre Vorgängerin, die „Mitteilungen", die sanft entschlummert waren. Und, so heißt es weiter, "baff" soll auch ein Programm sein: Der Name soll totale Verblüffung über etwas Unvorhergesehenes ausdrücken."
Sprachlosigkeit, die vielleicht dem einen oder anderen Artikel folge, solle einer Diskussion weichen.

"baff" - totale Verblüffung

Der Macher des frisch aus der Taufe gehobenen Blattes ist Bodo Meyner, seit Anfang des Jahres 1972 neuer JRK-Referent. 30 Jahre ist er damals und (noch) Junggeselle.
Baff sind die Jugendrotkreuzler zunächst einmal über das Erscheinen eines solchen Organs. Baff auch das Referat Jugendrotkreuz über die positive Reaktion. Berichte von JRK-Veranstaltungen, von Aktivitäten der einzelnen Gruppen und Ankündigungen sind die beherrschenden Themen der ersten Ausgaben - auf Schreibmaschine geschrieben, mal auf Glanz-, mal auf Zeitungspapier gedruckt. Ab und zu auch mal ein Jugendrotkreuzfremder Artikel wie „Gastarbeiter" oder „Schüler und Lehrlinge".
,baff" 3/73 erscheint mit einem neuen, verschnörkelten Schriftzug, der im Laufe der Jahre noch dreimal wechseln sollte, und erstmals mit dem bayerischen JRK-Emblem. Ansonsten bleiben Inhalt und Erscheinungsbild des Organs - von einigen kleineren Variationen abgesehen - auf Jahre hinaus gleich. Sämtlichen Ausgaben von 1976 sind Beilagen mit Tips für Basteleien, Spiele und Bunte Abende beigefügt. Zwischendurch gibt's Sonderausgaben zur Patenschaft des Bayerischen Jugendrotkreuzes mit dem in Dahomey, einer Republik in Westafrika, und zum Bundeswettbewerb in Augsburg im Oktober 1976.

Die Preisfrage

Der Umfang der letzten Ausgabe des Jahres 1976 wird erstmals um zwei Seiten erhöht, gleichzeitig ein Preis von 50 Pfennig zur Diskussion gestellt. Erst im Juli 1981 greift das Referat den Vorschlag wieder auf und schlägt einen Preis von zwei Mark vor. Die Diskussionen waren und sind bis heute damit keineswegs beendet: Allein in der Herstellung betragen die Kosten für jedes Exemplar mehr als zwei Mark.
Mit Beginn des Jahres 1978 erscheint erstmals die regelmäßig wiederkehrende Rubrik „kurz belichtet", in der jeweils eine JRK-Gruppe näher vorgestellt wird. Nach einer Pause wird später diese Idee wieder aufgegriffen und unter das Motto „Zum Beispiel" gestellt. Heute ist „z.B. ..." fester Bestandteil jeder Ausgabe.

Fotos aus dem JRK-Archiv

Bereits die zweite Ausgabe von 1977 bringt drei Neuerungen, die bis zur völligen Neugestaltung der „baff" im Herbst 1979 beibehalten werden: In jeder Ausgabe wird ein Foto aus dem JRK-Archiv veröffentlicht. Die Leser sollen herausbekommen, wann, wo und bei welcher Gelegenheit es aufgenommen wurde und wer auf dem Foto zu sehen ist. Eine nicht immer leichte Aufgabe, für die mehrmals keine einzige richtige Lösung eingeht. Ferner kann das Innenblatt beidseitig als Wandzeitung am „Schwarzen Brett" im Gruppenraum aufgehängt werden. Außerdem wird das „Sammelsurium" eingeführt, eine Seite für kurze Notizen aus den Kreisverbänden, die dann durch die längeren Meldungen der „Nachrichten" ersetzt werden.
Mit Ablauf des Jahres 1978 endet die Ära Bodo Meyner. Neuer Referent im Jugendrotkreuz wird Josef Kastenmayer, der bis dahin BRK-Kreisgeschäftsführer im Landkreis Dingolfing-Landau war. Noch ändert sich das Gesicht der „baff" nicht. Ab Herbst aber raschelt's kräftig in den „baff'-Blättern. Neuer stellvertretender Referent wird Thilo Fleischmann, und Georg Soller, aktives JRK-Mitglied und Journalistik-Student wird für die ,,baff"-Redaktion gewonnen.

Wieder regelmäßig

Soller, der sich vor Beginn des Studiums im Tageszeitungs-Geschäft das journalistische Handwerkszeug erworben hatte und als Fotograf in seinem heimatlichen Raum kein Unbekannter mehr war, macht die „baff" im Lauf der Zeit zu „DER Zeitschrift für das Jugendrotkreuz". Der neue Mann setzt eine Erhöhung des Etats für die „baff" durch, ersetzt die Schreibmaschine durch den Composer, erhöht kräftig die Seitenzahl und nimmt sich vor, die „baff" regelmäßig einmal im Vierteljahr erscheinen zu lassen.
Sein Bestreben ist es, in der „baff" ein originalgetreues Bild der vielfältigen Aktivitäten rund ums JRK zu zeichnen. Schlaglichtartige Kurznotizen werden durch längere Berichte oder Reportagen ersetzt, der Blick über die Staatsgrenzen wird forciert.
 

Eigene Berichte und solche von lokalen Berichterstattern

Das neue Redaktionskonzept ist auf Eigeninitiative ausgerichtet. Das bedeutet, nicht nur auf Artikel aus den einzelnen Kreisverbänden warten, sondern auch selbst Themen aufgreifen und nachrecherchieren. Besonderer Wert wird darauf gelegt, daß die Themen lebensnah sind. Witze, Kurzgeschichten und die Reportage aus der aktuellen Szene dienen der Auflockerung.
Damit ist aber der Wandlungsprozeß der „baff" nicht abgeschlossen. Das jetzige Redaktionsteam versteht sich nach wie vor als Sprachrohr der Jugendrotkreuzler für die Jugenrotkreuzler. Es fühlt sich aber verpflichtet, die aktuellen Strömungen in die „baff" hineinzunehmen. Themen für die Jugendrotkreuzler offen sind. Reportage, Bücher- und Filmbesprechungen sind stets so ausgewählt, um den Lesern eine Anregung zu geben. Winfried Walter

Warum schreiben die nichts über uns?

Die Frage hat uns, ehrlich gesagt, überrascht. Aber sie wurde gestellt und soll deshalb auch schnell beantwortet werden. „baff" ist nicht nur eine Zeitschrift für und über das Jugendrotkreuz, sondern soll auch von Jugendrotkreuzlern gemacht sein. Zu einem gewissen Teil jedenfalls, und das war bisher auch so. Nur waren es bisher immer die gleichen Leute, die uns geschrieben haben. Und die anderen haben sich gewundert, wenn bestimmte Gruppen dauernd, andere überhaupt nicht erwähnt wurden. Wir Zeitungsmacher finden das ebenfalls sehr schade, weil in den Gruppenstunden sehr viele, gute Ideen geboren werden, die wir gern den anderen Leuten vorstellen würden. Deshalb noch einmal für alle, ein paar Möglichkeiten, Euere Gruppe und Euere Tätigkeiten hier vorzustellen:

1) Einfach Bericht schreiben und an uns schicken (vielleicht vorher LdJA oder Kreisgeschäftsführer zeigen!). - Falls Ihr glaubt, nicht so gut schreiben zu können, schickt uns einfach Stichpunkte, wir machen schon etwas daraus.

2) Einfach im Präsidium anrufen (Tel. 089/9241 342) und dort Euere Geschichte erzählen. In beiden Fällen gilt aber: Euere Adresse und (sehr wichtig!) Euere Telefonnummer angeben, damit wir, sollte uns noch etwas unklar sein, zurückrufen können.

3) Was wir unbedingt brauchen, sind Bilder. Wir nehmen alles: Schwarz-weiß und Farbabzüge, Farbdias (garantiert zurück, es dauert halt ein bißchen) und Schwarz-weiß-Negative (auch unentwickelt). Wichtig wäre auch hier, daß Ihr entweder auf die Rückseite der Bilder oder auf einem beiliegenden Zettel Euere Adresse notiert, damit wir später noch wissen, wohin damit.

4) Und wenn bei Euch die ganz große Sache steigt, dann könnt Ihr uns auch schon (rechtzeitig) vorher informieren. Dann kommt einer von uns persönlich, wenn es geht. Und dann machen wir auch alles selber.

Dann möchten wir noch auf etwas anderes hinweisen. Es gibt Dinge, die finden bei fast allen Gruppen statt, z.B. ein Zeltlager. Darüber brauchen wir eigentlich nicht mehr berichten. Deshalb werden Berichte darüber nicht mehr veröffentlicht. Die Redaktion bemüht sich aber trotzdem, so viele Berichte wie möglich zu berücksichtigen. Und wenn es sehr viele sind, dann kürzen wir auch den einen oder den anderen Artikel, bitte nicht böse sein - aber wir haben halt nur 32 Seiten.

5.) Noch ein leidiges Thema: Der Redaktionsschluß. Er steht immer im Impressum auf Seite 2. Er gilt verbindlich für alle Texte, bei Bildern kann um etwa zwei Wochen überzogen werden. (Wenn also der Film noch nicht fertig ist, ruhig den Text abschicken und den Film dann später nachsenden). Und achtet, zu guter Letzt, auch ein wenig darauf, daß die Jahreszeit stimmt (nix Weihnachtliches für die Frühlingsnummer).