Bei der Geburtstagsparade der Königin

Ein reiselustiges Völkchen waren die Jugendrotkreuzler schon immer. Und so war diesmal England das Ziel einer Bildungsfahrt, an der zwanzig bayerische JRK-Ier teilnahmen. Eine Woche lang besichtigten sie die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, die sie bislang nur vom Hörensagen kannte. Und auch mit so mancher englischen Lebensgewohnheit wurden sie vertraut. „Reiseleiter" Thilo Fleischmann war unzufrieden: Er hätte sich eine etwas größere Gruppe gewünscht. Nur 20 Jugendrotkreuzler aus ganz Bayern waren es, die an der Bildungsfahrt teilnahmen. Die Information der Mitglieder durch die Gruppenleiter funktionierte wohl doch nicht optimal, mutmaßte Fleischmann.

Los ging's am Dienstagabend mit dem Bus ab München über Frankfurt und Aachen nach Ostende. Von dort wurde mit der Fähre nach Dover übergesetzt. Noch auf dem Wasser Frühstück, während die nächste Mahlzeit bereits in London eingenommen wurde. Die Acht-Millionen-Stadt war nämlich erstes Reiseziel der Gruppe. Eine Stadtrundfahrt am Nachmittag vermittelte einen ersten Überblick über die Sehenswürdigkeiten, aber auch von der Größe der Stadt erhielt man einen Eindruck. Bei dieser Gelegenheit erfuhr man auch einiges über die Lebensgewohnheiten und -umstände der Engländer. So wurde von den extrem hohen Mieten in der Stadt berichtet. Ein Ein-Zimmer-Appartement in der Innenstadt kostet beispielsweise umgerechnet 1000 DM. Nach einer Übernachtung in einem Jugendhotel in der Nähe des Hyde-Parks stand am nächsten Vormittag Zeit zur Verfügung, um in kleinen Gruppen die Stadt zu besichtigen. Tags darauf stand die Besichtigung der riesigen Anlage von Windsor-Castle auf dem Programm. Durch die hügelige Landschaft mit dem satten Wiesen-Grün fuhren die Jugendrotkreuzler dann zur Universitätsstadt Oxford weiter.

Der letzte Tag in London war mit einem besonderen Erlebnis gekrönt: Die Fahrtteilnehmer konnten die mit großem militärischem Pomp begleitete Geburtstagsparade der Königin vor dem Buckingham Palast verfolgen. Bei dieser Gelegenheit erlebten die Jugendrotkreuzler einen typisch Londoner Platzregen. Nachdem der Himmel kurz zurvor noch heiter gewesen war, schüttete es wie aus Kübeln. Der Ausritt der Königin zu Pferde verzögerte sich somit um eine halbe Stunde und die Nationalhymne mußte unterbrochen werden. Von einigen Reiseteilnehmern konnte auch Lady Diana erspäht werden.

Am Samstagnachmittag hieß es dann Abschied von England zu nehmen. Allerdings wurde nicht auf direktem Weg die Heimat angesteuert. Nachdem die Jugendrotkreuzler mit der Fähre wieder Ostende erreicht hatten, unternahmen sie noch einen Abstecher nach Luxemburg.