Berlin ist (auch mehrere) Reisen wert

Wegen Glatteis auf der Autobahn und diversem Hickhack am Übergang zur DDR kam eine Gruppe am 13. April glücklich, aber erst gegen 10 Uhr in Berlin an und bezog gleich ihr Quartier in Spandau.

kg
3/1982

In den folgenden Tagen standen noch einige Programmpunkte auf dem Spickzettel des Fahrleiters: — Besuch der Ausstellung „Fragen an die deutsche Geschichte" im Reichstagsgebäude — Seminare über die besondere Situation der Stadt Berlin — Besuch im Zoo — Tagesbesuch in Ostberlin — Besuch beim „Haus am Checkpoint Charlie" — Tanzschiffahrt auf der Havel — Einkaufsbummel am Ku-Damm. Abends wurden alle wie von einem Magneten Richtung Ku-Damm gezogen. Klar, daß es dann etwas länger dauerte, bis am nächsten Morgen alle in den Federn waren. Zu dem Seminar am Mittwoch erschienen auch einige „Kneipengeschädigte" mit Gesichtern wie ein Quark in der Sonne. Natürlich stand auch die Stadtrundfahrt auf dem Programm. Mit einer original Berliner Reiseleiterin. So schnell wie die redete konnte der Busfahrer gar nicht fahren. Aber es ist doch irgendwie toll, daß ein Mensch 4 Stunden ohne Luft zu holen, schnattern kann. Am vorletzten Tag gab's dann noch eine negative Begegnung mit Berlin. Ein Punker hat auf den Bus einen Stein geworfen und sogar noch getroffen! 5.000 DM Schaden. Aber auch das ist Berlin (wenngleich nach Auskunft eines Polizisten diese Chaoten größtenteils aus Westdeutschland kommen).