Macedonen im Nürnberger Land

Alle Hände voll zu tun gab es für eine Gruppe aus dem Kreisverband Nürnberger-Land, die für 10 Tage eine Delegation von Jugendrotkreuzlern aus Macedonien betreuen durfte.

Christian Haas
1/1985

Nach der Ankunft in München - erschöpft nach 16 Stunden Zugfahrt - ging es bald nach Prackenfels, der Unterkunft für die kommen
den Tage. Schon bei der Zimmerverteilung mußte man feststellen, daß die Verständigung nur sehr schlecht über Englisch läuft. Meist mußte der Dolmetscher einspringen. Viel gab es in den zehn Tagen zu erleben. Empfang beim Bürgermeister in Altdorf, Rundfahrt in Altdorf, Rettungsleitstelle Nürnberg, Landratsamt, Happurger Baggersee, Speicherkraftwerk und viele andere Sehenswürdigkeiten waren beinahe zu viel für die Gäste aus Jugoslawien. Oft mußte man feststellen, daß die 'Macedonen' mit etwas Neid auf die Möglichkeiten und Einrichtungen des Bayerischen Roten Kreuzes sahen - doch beherrschten es die Gastgeber aus NürnbergLand, solche Szenen wieder in den Griff zu bekommen. Höhepunkte der Begegnung waren der Macedonische und der Bayerische Abend - jeweils von den Gästen bzw. Gastgebern organisiert. Hier wurde selbst gekocht - Spezialitäten des Landes, versteht sich. Die Macedonen hatten es hierbei etwas schwerer als die Franken, da sie ihre Nationalgerichte vom Heimatland mitbringen mußten. An den beiden Abenden wurde dann viel gesungen, viel geredet, es wurden Ansprachen gehalten und natürlich getrunken... Alles in allem kann man die Begegnung als gelungene Völkerverständigung betrachten - auch wenn es eine Menge an Arbeit vor und nach der Aktion mit sich bringt - und mit Sicherheit nicht immer nur Freude und Sonnenschein. Die Jugendrotkreuzler aus Nürnberg Land haben auf jeden Fall eine Menge gelernt, erfahren und die Mentalität von 'waschechten Jugoslawen' erfahren.

feierlicher Abend