Bissige Karikaturen zum Thema Gewalt

Gegen Ausländerfeindlichkeit und Gewalt ist im vergangenen Jahr auch das Jugendrotkreuz Bayreuth wieder aktiv geworden. Mit einer öffentlichen Ausstellung "Tutti Fratelli - Alle sind Brüder" im Kreisverband Bayreuth haben sie denen, die sich wirklich mit dem Thema auseinandersetzten wollen, Argumentationshilfen und Motivation geliefert.

Thomas Schnorbach
Trischel
1/1995

Im Hauptteil der Ausstellung waren 41 Karikaturen zu sehen, die in bissiger, selbstkritischer Art das Thema Gewalt aufarbeiten. Beliebten Stammtischparolen wurden Fakten gegenübergestellt: In Europa leben insgesamt so viele Flüchtlinge (ca. 1,3 Millionen), wie allein Malawi, eines der ärmsten Länder der Welt, aus Mocambique aufgenommen hat.

...Du, das ist Rostock!

Ein weiterer Schwerpunkt war die Vorführung des bereits im Jahr 1987 selbstjedrehten Videofilms "Merhaba - Willkommen Thomas". Dieser schildert einirucksvoll die Traumerlebnisse eines deutschen Jungen, der aufgrund beruflicher Veränderungen seines Vaters für drei Jahre in die Türkei reisen muß. Im Traum erlebt er die vielen Schwierigkeiten, die ihn in dem fremden Land erwarten werden. Gewohnheiten der türkischen Mitschüler interpretiert er falsch, es kommt zur Eskalation durch Gewaltanwendung. Eigene Erlebnisse aus internationalen Begegnungen mit Luxemburg, Liberec und Sopot wurden auf einer Fotowand dargestellt. Bilder des KZ Stutthof, Dachau, Buchenwald und Floßenbürg ergänzten die Ausstellung. Weitere Informationen erhielt der Besucher auch durch vielfältige Literatur, welche die Ausstellung ergänzte (auch selbstkritische Literatur wie: "Angepaßt und treu ergeben" - Das Rote Kreuz im Dritten Reich).

Besucher der Ausstellung: v.l. Hans Walter Wild, Vorsitzender des Kreisverbandes; Thomas Schnorbach, stv. Leiter der Jugendarbeit; Bürgermeister Wolfgang Kern.

Mit dieser Ausstellung wurde ein wertvoller Beitrag zur Völkerverständigung und zugleich zur Öffentlichkeitsarbeit geleistet.

 

Fazit: Das JRK ist mit dieser Aktion sehr zufrieden.