USA in Bayern

"Bayern ist meine Lieblingsstaat in alles Deutschland."

M.U.
4/1985

Dieses Kompliment an den weiß-blauen Staat und damit auch an das Bayerische Jugendrotkreuz machten, stellvertretend für die amerikanischen "Kollegen", Christine Phan und Marjorie Jensen in einem Brief an den Organisationsreferenten im Bezirksverband Niederbayem/Oberpfalz, Armin Bauer. Am besten gefiel den zwölf amerikanischen Jugendlichen, die im August zu einer internationalen Begegnung in die Oberpfalz gekommen waren, daß aus ihren Gastgebern in Waldmünchen in Kürze Freunde wurden. Die Mädchen und Jungen im Alter von 16 bis 19 Jahren lernten ein Stück "Bayern intim" kennen, kochten mit ihren Waldmünchner Freunden bayerische Spezialitäten, versuchten sich im Jodeln und informierten sich über das Bayerische Rote Kreuz. Die Wasserwacht zeigte ihnen ihre Geräte und Boote im praktischen Einsatz. Sie lernten den Vorsitzenden des JRK-Bezirksausschusses, Franz Reschel, sowie den Leiter de Jugendarbeit im Kreisverband Cham, Sepp Pongratz kennen. Amin Bauer hatte schon mit seiner herzlichen Begrüßung in Bonn viel Sympathie bei den Gästen geweckt, - nachhaltige Sympathie offenbar, denn noch in ihren Briefen geraten die jungen Amerikaner ins Schwärmen :"Bayern and you will always be a fond part of our memories." Der Freundlichkeit von offizieller Seite stand das herzliche Hallo der Waldmünchner Jugendlichen in nichts nach. Die Bayern nahmen die Gäste in ihren Familien auf. Die amerikanischen und bayerischen Jugendlichen unterhielten zusammen mit Waldmünchner Musikanten Senioren im BRK-Haus Hohenfels. Die amerikanischen tanzten und schunkelten mit und die Mutigsten versuchten sich sogar als Jodler. Auch in Waldmünchen besichtigten die Gäste BRK-Einrichtungen. Im BRK-Altenheim informierte sie der Vorsitzende des Kreisverbandes, Senator Heinrich Eiber, über das BRK im Landkreis Cham und würdigte die Verdienste des JRK besonders in Waldmünchen. Der Bürgermeister der Stadt Waldmünchen, Dieter Aumüller, empfing die amerikanischen und bayerischen Jugendlichen im Rathaus und informierte über Geschichte , Wirtschaft und Fremdenverkehr der Stadt. "Geschichte hautnah" erlebten sie beim Freilichtspiel "Trenck der Pandur". Die bayerischen Jungen und Mädchen zeigten sich hier als hervorragende Dolmetscher, so daß die Tiefenbacherin Ute Brockmann und die Waldmünchner Gruppenleiterin Monika Ungethüm kaum helfen mußten.

 

Amerikaner kochten Knödel

Vorausgegangen war der kulturellen Information ein kulinarisches Experiment: Im Jugendhaus kochten die Gäste mit ihren Freunden bayerische Spezialitäten unter Leitung von Küchenchefin Luise Resch. die Mädchen und Jungen formten Semmelknödel, kneteten Hefeteig und zogen Kücheln aus. Dieses bayerisch-amerikanische Experiment glückte; das bestätigten die Gäste. Die Rezepte wurden für Kochstunden in Amerika mitgeliefert. In Furth im Wald ließen sich die Amerikaner die Probleme erklären, die der Eiserne Vorhang zur CSSR für die im Grenzgebiet wohnenden Bayern mit sich bringt. Further Bergwachtmitglieder demonstrierten das Abseilen von einem Aussichtsturm, was die Bergwachtler unter den Gästen fehlerfrei nachmachten. Den Further Drachen und den Festzug mit den alten mit den alten Kostümen fanden die Jugendlichen sehr interessant, ebenso eine Bayerwaid— Rundfahrt. Die Jugendlichen besichtigten Schloß Neuschwanstein und überhäuften einen jungen Pater, der ihnen in
Kloster Ettal Informationen in Englisch gegeben hatte, mit Fragen. Der Referent für das Jugendrotkreuz im Landesverband, Thilo Fleischmann, begrüßte die Jugendlichen im Englischen Garten in München. Er schenkte ihnen Jugendrotkreuz-Sweatshirts, die sich die amerikanischen Buben und Mädchen gewünscht hatten.

Lagerfeuer und „Bear-Song"

Viel Spaß hatten die Amerikaner und Waldmünchner bei einem gemeinsamen Grillfest. Am Lagerfeuer sangen sie deutsche und amerikanische Lieder. Gemeinsam wurde dann auch der "Bear-Song" gesungen, den die Amerikaner den Bayern beigebracht hatten. Darin heißt es in der letzten Strophe: "This is the end - there is no more", das ist das Ende, da ist nichts mehr. No, betonten die amerikanischen Freunde, die wie auch die Bayern die geknüpften Kontakte durch Briefe pflegen, - "there is more - a great deep friendship." Nein - da ist mehr, eine großartige, tiefe Freundschaft...