Zentrale Fachdiensttage der Sanitätskolonnen des Bayerischen Roten Kreuzes - Fernmeldedienst und Technischer Dienst vom 4. bis 6. Juli in Hammelburg

"Rot-Kreuz Bayern 26 von Rot-Kreuz Augsburg-Land, bitte kommen."

Thomas Lindörfer
3/1986

"Hier RotKreuz Bayern 26. Geben Sie mir Ihren Standort und ihre personelle und materielle Stärke an" "Hier Rot-Kreuz Augsburg-Land. Unser Standort ist die Raststätte 'Riedener Wald' auf der BAB 7, Fahrtrichtung Kassel. Wir kommen mit 7 Mann, 1 LKW und 1 PKW." "Hier Rot-Kreuz Bayern 26. Bleiben Sie bei Ihrem Standort; wir werden Sie wieder aufrufen." "Verstanden. Ende mit Rot-Kreuz Bayern 26." Dies war eines von vielen Funkgesprächen zwischen den anreisenden Kreisverbänden und der Funkzentrale im Lager der Zentralen Fachdiensttage der bayerischen Sanitätskolonnen. Aus fast allen Kreisverbänden aus Bayern kamen an diesem Wochenende Sanitäter der Fachdienste Fernmeldedienst und Technischer Dienst nach Hammelburg im Landkreis Bad Kissingen.
Ausbildung und Wissenserweiterung für den Katastrophenschutz
Der Kathastrophenschutz habe nach Tschernobyl wieder mehr an Glaubwürdigkeit gewonnen, in der Bevölkerung sei die Bereitschaft wieder größer, über die Hilfe in Notfällen nachzudenken, erklärten der Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes, Dr. Bruno Merk und der Vizepräsident des BRK und Vorsitzende des Landesausschusses Sanitätskolonnen, Reinhold Vöth. 7^2 Freiwillige von den Fachdiensten Fernmelde- und Technischer Dienst kamen aus ganz Bayern nach Unterfranken um bei der groß angelegten Lehrveranstaltung ihre Einsatzbereitschaft zu steigern. Fhrallel dazu tagten die Kreiskolonnenärzte und der Landesausschuß der Sanitätskolonnen unter dem Vorsitz von Reinhold Vöth. Für drei Tage verwandelten die Hilfskräfte den Biwakplatz Königsberg in ein riesiges Zelt- und Materiallager. Von Original-Bundesgrenzschutz— Fahrzeugen, über umgebaute "1,5 und 5-Tonner" bis zu hochmodernen Funk-Einsatzleitfahrzeugen war alles vorhanden. Ein kompletter Hilfszug des Bayerischen Roten Kreuzes aus Ebenhausen war ebenfalls aufgestellt. Dieser Zug umfaßt u.a. einen Großküchencontainer mit einer "Mahlzeitenleistung" von 1600 Essen pro Kochgang. Weiterhin wurde z.B. ein Werkstattwagen, ein Notstromcontainer und ein Wassertank gezeigt. Die Fachdiensttage dienten der Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg und dem gegenseitigen Kennenlernen. Anmarschweg und das große Lager vermittelten den Teilnehmern Erkenntnisse im Bereich der Logistik. Die Vertreter des Technischen Dienstes schulten sich unter anderem im Aufbau von Verbandplätzen und im Umgang mit Flüssiggas. Die im Fernmeldedienst tätigen Einsatzkräfte übten die Bedienung der Funk- und Fernmeldeeinrichtungen, wie sie bei Katastrophen, sowie bei Großveranstaltungen gebraucht werden. Ebenso wurde der Leitungsbau über Staßen mit Baustangen gezeigt und geübt.
Auch das JRK war integriert.
Besonders erfreulich fiel auf, daß in den Fachdiensten Fernmeldedienst und Technischer Dienst auch Mitglieder von anderen Gemeinschaften mitgearbeitet haben. So waren auch einige Ougendrotkreuzler in den Arbeitsgruppen als vollwertige Helfer akzeptiert. Der Samstag war für die Teilnehmer angefüllt mit dem Ausbildungsprogramm für die beiden Fachdienste. Tagsüber liefen zeitlich versetzt je ein Seminar für die Fachdienstführer Fernmeldedienst und Technischer Dienst und je eine Tagung für Kreiskolonnenführer und Kreiskolonnenärzte, sowie eine Tagung des Landesausschusses der Sanitätskolonnen mit Fragestunde der Kreiskolonnenführer. Danach war ab 20 Uhr Kameradschaftsabend im Schloß Greifenstein. Der Sonntag lief morgens mit einem Gottesdienst und einer Informationsschau ab. Anschließend war Abbau des Lagers, Mittagessen und Abreise. Insgesamt kann man sagen, daß diese Veranstaltung für alle Beteiligten ein voller Erfolg war: Die, die alles richtig gemacht hatten, waren einfach Spitze und die, die Fehler gemacht hatten, können ja nur daraus lernen ...