Landeswettbewerb 1986

Wieder einmal war es soweit: Eines der letzten Wochenenden im alten Schuljahr und somit der Landeswettbewerb als einer der jährlichen Höhepunkte im "JRK-Jahr" war herangekommen.

Gabi Grimm
3/1986

15 Gruppen aus fünf Bezirksverbänden sowie ein großer Stab von Mitarbeitern begaben sich zu diesem Zweck heuer in die Dreiflüssestadt Passau. Am Freitag hätte man zunächst noch meinen können, daß es diesmal seit langem wieder einmal gelungen sei, auch das richtige Wetter zu bestellen. Wer aber während der Anfahrt Radio hörte, der konnte erfahren, das es in Nordbayern bereits zu schweren Unwettern gekommen war und man deshalb auch wieder um das Wettbewerbswetter fürchten mußte. Gleich nach dem Zelteinrichten und dem Abendessen wurde es dann für die Wettstreiter auch schon zum ersten Mal ernst: der musische Teil des Wettbewerbs begann. Und hier hatten es auch die Schiedsrichter bestimmt nicht leicht. Zum einen mußten sie bis halb ein Uhr ausharren und den Darbietungen aufmerksam folgen, zum anderen wurden heuer tatsächlich viele gute Sachen geboten. Vom Umweltschutz zur Behindertenproblematik, von Abrüstung bis zu Apartheid wurden gar viele Knackpunkte unserer Gesellschaft kritisch aufs Korn genommen. Der Samstag war dann der Tag, als der Regen kam. Einen Wettbewerb ohne Regen darf es nicht geben, dachte Petrus wohl und erinnerte sich auch gleichzeitig daran, daß dies in der Vergangenheit doch gelegentlich vorgekommen war und machte sich daran, dies auszugleichen. Während des ganzen Parcours regnete es also nur ein einziges Mal—Trotzdem wurde kein Teilnehmer, auch kein Mime und erst recht kein Schiedsrichter von den Wassermassen hinweggespült. Nein, alle hielten tapfer bis zum Ende durch (von der Erkältung in der folgenden Woche reden wir hier nicht)! Nachdem nun der eigentliche Wettbewerb schon vorbei war und sich die Schiedsrichter ins stille Kämmerlein zurückzogen, um aus den vielen Einzelpunktzahlen zu errechnen, wer denn nun gewonnen hatte, war für die Teilnehmer Zeit, den Begegnungscharakter des Wettbewerbs zu genießen. So unternahmen sie einen gemeinsamen Stadtrundgang durch Passau und gingen schließlich an Bord der "Bavaria", mit der sie einen Ausflug bis ins benachbarte Österreich unternahmen. An Bord wartete denn auch nicht nur das Abendessen auf die Wettbewerbsteilnehmer, sondern auch die Prominenz, die sich bis dato eher zurückhaltend gezeigt hatte. Der Grund hierfür: zum ersten Mal wurde die Siegerehrung bereits am Samstagabend durchgeführt. Einmal mehr konnte die Staatssekretärin und Landesausschußvorsitzende Frau Dr. Mathilde Berghofer-Weichner die JRKler für die geleistete Arbeit beglückwünschen. In der Stufe I gewannen die Oberbayern vor den Niederbayern/Oberpfälzern und den Unterfranken. In der Stufe II gewann die Gruppe aus Schwaben, während die Ober-/Mittelfranken den zweiten und die Oberbayern den dritten Platz belegten. Bei der Stufe III siegte Schwaben vor Oberbayern und Niederbayern/Oberpfalz. Obwohl spät in der Nacht heimgekehrt, standen doch alle am nächsten Morgen zur Schlußveranstaltung wieder klaren Kopfes zur Verfügung. Es wurden noch die besten Mülisammler des Lagers geehrt, Preise für die Leistungen im Spiel-Sport-Bereich mußten noch verteilt werden und schließlich mußte auch noch die Lagerzeitung an den Mann bzw. an die Frau gebracht werden, die nunmehr zum dritten Male durch harte Nachtarbeit entstanden war. Und als die letzten Abschiedsworte verklungen waren und nach und nach ein Fahrzeug nach dem anderen wieder Richtung Heimat abrückte und nur noch die letzten unermüdlichen Helfer sich ans Abbauen machten - da kam auch die Sonne wieder!