Schulsanitätsdienst schwer im Kommen

Schon sind es rund 1600 Schuler, die im vergangenen Jahr als Schulsanitäter zu größerer Sicherheit in bayerischen Schulen beigetragen haben.

V.S.
1/1986

Da das Bayerische Jugendrotkreuz im Schulsanitätsdienst (SSD) eine gute und sehr wirksame Möglichkeit sieht, an den Schulen aktiv zu werden, hat der Arbeitskreis Schule prinzipielle Richtlinien für den SSD in Bayern entworfen. Sie wurden vom Referat Jugendrotkreuz im BRK-Präsidium zusammengestellt und in Form einer Informationsmappe für Lehrkräfte unter dem Titel "Schulsanitätsdienst" herausgegeben. Die BRK-Kreisverbände haben es sich zur ständigen Aufgabe gemacht, die Schulen über die pädagogische Wirksamkeit, die Motivationskraft und den praktischen Nutzen des SSD zu informieren. Die Überlegungen zum SSD wurden inzwischen von vielen Schulen aufgegriffen und bei den Schulämtern mit großer Freude aufgenommen. Das heißt, der SSD zieht immer weitere Kreise und findet immer mehr Unterstützung: allen voran ist der KV Weißenburg-Gunzenhausen mit mehr als 900 SSD-Mitgiiedern; im KV Landshut wurden innerhalb eines Jahres an 30 Schulen Schulsanitäter tätig. Der KV Fürth verfügt bereits über eine langjährige positive Erfahrung mit dem SSD, und zahlreiche andere Kreisverbände berichten über eine rege Entwicklung auf diesem Gebiet, so z.B. Deggendorf, Neumarkt, Fürstenfeldbruck, Erlangen, Augsburg-Land, Dillingen und Röhn-Grabfeld, um nur einige zu nennen. Organisiert ist der SSD in der Praxis folgendermaßen: Das Bayerische Rote Kreuz bildet in amtlichen Fortbildungslehrgängen Lehrkräfte zu Erste-Hilfe Ausbildern aus, die am Ende des Lehrgangs einen EH-Lehrschein erhalten. Sie sind in gleicher Weise wie Ausbilder des BRK befähigt, Schüler in Erster Hilfe zu unterrichten. Schüler, die durch einen EH-Kurs, den sie erfolgreich abgeschlossen haben, Interesse an der Arbeit des Roten Kreuzes gewonnen haben und Lust haben, ihre neu erworbenen Kenntnisse in die Tat umzusetzen, können Schulsanitäter werden. Sie bekommen die Grundausrüstung (Verbandstasche und Armbinde) zur Verfügung gestellt, mit der sie sich in der Schule, in der Pause, in Bereitschaft halten, um im Notfall sachkundig Hilfe zu leisten. Sie kommen auch zum Einsatz bei Schulveranstaltungen, Sportfesten und Skilagern. Die verantwortliche Leitung des SSD liegt in der Hand des Schulleiters. Ideal für die Schulsanitäter ist es jedoch, wenn ihre Einsatzbereitschaft für andere auch durch das Lehrerkollegium, den Elternbeirat, die Eltern und die Mitschüler unterstützt wird. Besonders attraktiv kann das BRK den Schulsanitätsdienst durch zusätzliche Angebote für die dienstwilligen Helfer machen. Eine Einladung zur örtlichen Rettungsdienstwache,beispielsweise, ist für Schüler und Lehrer sicherlich ein Erlebnis. Eine weitere, sehr gute Möglichkeit, die Schulsanitäter für die Arbeit des BRK auf lange Sicht zu interessieren, sind die verschiedenen Fortbildungslehrgänge, wie z.B. HLW-, RUD- oder die JRK-Lehrgänge.