Bayern am Ochridsee

Den Zug nach Skopje bestiegen aber nicht nur die makedonischen JRKler, die - reich an neuen Erfahrungen zurück in die Heimat fuhren, sondern auch zwölf bayerische JRKler, die voller Erwartung Richtung Jugoslawien starteten.

Gabi Grimm
4/1986

Nach einer streßreichen Zugfahrt stiegen wir alle 26 Stunden später in Skopje aus dem Zug. Weiter ging's von hier aus mit dem Bus. Der schepperte uns durch wildromantische Landschaft nach Struga am Ochridsee, wo wir im Kinderlager des Roten Kreuzes Quartier bezogen. Dort empfing uns auch unsere Partnergruppe, In den folgenden Tagen wurden wir über die Tätigkeit des MRK informiert, über die Sozialarbeit, über die Drogenprävention und anderes mehr. In der Umgebung besichtigten wir Kulturdenkmäler und Fabriken, daneben hatten wir viel Gelegenheit zum Faulenzen in der Sonne und zum Schwimmen im herrlichen Ochridsee. Höhepunkte des Programms waren mit Sicherheit der Fränkische und der Makedonische Abend. Wir hatten eine Diaserie über Franken zusammengestellt, die wir mit Musikstücken abrundeten. Dann gab es Frankenwein und dazu Zwiebelbrot und "Oobazten". Am Makedonischen Abend bekochten uns unsere Gastgeber erstklassig mit landesüblichen Speisen, wie z.B. Bohnenauflauf. Die letzten drei Tage des zweiwöchigen Aufenthalts verbrachten wir in Skopje, wo uns besonders das türkische Viertel gefiel, das schon richtig orientalisch ist. Nicht genug, daß alles so schön war den Rückweg schaffte unser Zug ganz ohne die schon sprichwörtliche Verspätung, er kam sogar sechs Minuten zu früh in München an!

Dialyse-Patienten sind Menschen, deren Nieren nicht mehr richtig arbeiten. Bei ihnen werden die "Abfälle", die durch den Stoffwechsel im Körper entstehen, nicht wie normal mit dem Urin ausgeschieden. Sie bleiben im Blut und würden sehr schnell zu einer Vergiftung führen. Dem wird abgeholfen, indem das Blut eines solchen Menschen dreimal in der Woche durch eine Maschine gepumpt wird, die die Aufgaben der Nieren ersetzt. Dreimal in der Woche, zwölfmal im Monat, ohne Unterbrechung. An Wegfahren, Ausspannen, Abschalten ist nicht zu denken. Doch gerade kranke Menschen brauchen auch einmal Abwechslung und Luftveränderung. In Jugoslawien, genauer gesagt in Makedonien am Ochridsee gibt es jetzt ein Urlaubs-Dialyse-Zentrum. Die Klinik entspricht modernen Standards; sie gewährleistet eine individuelle Betreuung und Einhaltung der Behandlung. Die Patienten wohnen entweder im Zentrum oder in nahegelegenen Hotels. Verschiedene deutsche Krankenkassen sind bereit, Kosten für einen Aufenthalt in Struga zu übernehmen, ein Gespräch mit der Kasse lohnt sich bestimmt. Eine Makedonin, die in Nürnberg lebt, steht für weitere Auskünfte zur Verfügung. Auf Wunsch vermitteln wir ihre Adresse.