We are the world

Internationales JRK-Camp in Finnland

N.N.
4/1987

Vom 1. bis 9. August fand im finnischen Valkeakoski ein internationales "Grand Camp" für Jugendliche des Roten Kreuzes statt. Eingeladen waren 300 Jugendliche aus 16 Nationen: Schweden, Island, Dänemark, Norwegen, Frankreich, Italien, Somalia, Bulgarien, Polen, UdSSR, CSSR, USA, Japan, Südafrika, Zambia und Deutschland. Für das BRK nahmen Waltraud Roth und Silke Großmann aus Haibach bei Aschaffenburg teil. Hier ihr Bericht:
Am 1. August flogen wir (fünf Deutsche aus den Landesverbänden Südbaden, Hamburg, Niedersachsen - jeweils Jungen - und zwei Mädchen aus Bayern) von Hamburg aus nach Helsinki, wo wir vergeblich darauf warteten, abgeholt zu werden. Nach längerem Hin und Her beschlossen wir, den Bus nach Valkeakoski zu nehmen. Als wir als letzte im Camp ankamen, fand gerade die offizielle Begrüßung statt, wobei wir feststellten, daß außer uns noch vier Deutsche den Weg ins Camp gefunden hatten. Sie kamen aus Braunschweig, der Partnerstadt von Valkeakoski. Es wurde ein sehr vielfältiges Programm geboten. Wir hörten einen Vortrag über die Organisation des Finnischen Roten Kreuzes, in dem das JRK eng mit den Erwachsenen zusammenarbeitet. Danach konnten wir wählen, wo wir mitmachen wollten: Entweder bei einem Erste-Hilfe-Kurs oder einem Erste-Hilfe-Test. Wir entschieden uns für den Test und bemerkten, daß in finnischen Erste-Hilfe-Kursen mehr gelehrt wird als in den deutschen, beispielsweise auch die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Als weitere Information erhielten wir einen Vortrag über den freiwilligen Hilfs- und Sozialdienst des Finnischen Roten Kreuzes. Dieser besteht unter anderem aus einem Besuchsdienst für alte und behinderte Menschen, Gefangene und Flüchtlinge. Ausserdem noch Rettungsdienst und häusliche Krankenpflege. Im Anschluß an den Vortrag über das Internationale Rote Kreuz wurde eine "Katastrophe" durchgespielt, die die Aufgaben der Liga, der nationalen Rotkreuz-Gesellschaften und des Internationalen Komittees des Roten Kreuzes bei Katastrophen-Einsätzen darstellen sollte. Am Mittwochabend hatte jede Delegation die Aufgabe, etwas typisches für ihr Land darzubieten. Unsere Aufführung war mehr international als national, denn wir führten einen Square Dance zu finnischer Musik vor. An diesem Abend überreichten wir auch offiziell unsere Gastgeschenke (einen Wimpel des JRK Deutschland). Neben den Vorträgen blieb auch noch viel Zeit, um Freundschaften zu knüpfen, wie zum Beispiel auf einem Parcours, bei dem jede Mannschaft aus sechs Personen verschiedener Nationalitäten bestand. Viele interessante Aufgaben waren zu lösen, unter anderem sollte ein Gedicht über Internationalität geschrieben werden. Unseres lautete so: "Internationality Is the strongest word you see. It includes humanity And brings peace for you and me." Auch für die Kultur war gesorgt. Nach einer Sightseeing-Tour durch Tampere konnte jeder die Stadt auf eigene Faust erkunden. Auch die Arbeit kam in dieser Woche nicht zu kurz. In dem finnischen Katastrophenlager mußten wir nach der Führung Pappkartons zum Verschicken von Kleidung an Länder, die von Katastrophen betroffen wurden, vorbereiten. Am Samstag, dem 8. August, war es dann soweit. Der letzte Tag für uns war angebrochen. Er galt ganz der Vorbereitung der Abschiedsfeier. Verschiedene Darbietungen, die am Abend vorgeführt werden sollten, wurden von den einzelnen Teilnehmern vorbereitet. Der Abend wurde dann auch zu einem vollen Erfolg. Bei dem Lied "We are the world" wurde der Gemeinschaftsgeist noch einmal wach. Gegen drei Uhr Sonntag morgen hieß es dann für uns Abschied zu nehmen. Vollgepackt mit Koffern, guten Wünschen, neuen Eindrücken und vielen Freundschaften starteten wir unsere Heimreise nach Bayern.