Landeswettbewerb 1987 in Chieming

Hoch her ging es vom 17. bis zum 19. Juli in Chieming beim Landeswettbewerb. Angereist waren fünfzehn Gruppen, jeweils die Ersten in ihrer Stufe bei den Bezirkswettbewerben.

Roswitha Frankmann
Franz Kotteder, W. Hödl, Heinz-Georg Palm
3/1987

Am Freitag war es so warm, daß die meisten Gruppen direkt nach der Belegung ihrer Zelte die Zeit bis zum Abendessen im Chiemsee schwimmend verbrachten. Um 19.30 Uhr eröffnete die Vorsitzende des JRK-Landesausschusses, Staatsministerin Dr. Mathilde Berghofer-Weichner, offiziell den Wettbewerb. Es war schön, wie die "Kleinen" danach
trotz offiziellen Rahmens und einer Reihe von Ehrengästen ziemlich unbefangen ihren "Jahrmarkt von anno dazumal" spielten und dabei spontan auf das Publikum reagierten. Zur Freude aller galt es anschliessend, die Geschicklichkeitsaufgaben beim "Spiel ohne Grenzen" zu meistern. Skilaufen, Sackhüpfen, Pedalofahren, Ringe werfen und vieles mehr war in mann- und frauhaftem Wettstreit zu bewältigen. Am nächsten Morgen bastelten die Gruppen mit Naturmateriaiien Mobiles, Bilder oder Gestecke. Danach ging es auf den Parcours. Der Parcours hatte sechs Stationen: Erste Hilfe Praxis, Erste Hilfe Theorie, politische Bildung, Gesundheitserziehung, Verkehrserziehung und Rollstuhlschieben. Die drei Gruppen eines Bezirksverbandes liefen zusammen und lösten die Aufgaben an den Stationen parallel. Wenn alle Gruppen mit einer Aufgabe fertig waren, wurde die Anweisung zum Weitermarsch per Funk durchgegeben. Natürlich strengten sich alle an, die Aufgaben so gut wie möglich zu lösen. Am Nachmittag stand ein Ausflug zur Herreninsel im Chiemsee mit Besichtigung von Schloß Herrenchiemsee auf dem Programm. Nach dem Abendessen entführten die Stufen II und III mit ihrem "Jahrmarkt von anno dazumal" die Zuschauer in die Vergangenheit. Das geschah teilweise mit einem sehr großen Aufwand an Kulissen, sodaß der Bühnenaufbau einige Male länger dauerte als das ganze Stück. Es wurde von mehreren, die an der Organisation beteiligt waren, beklagt, daß manche Gruppen in der Hoffnung, eine hohe Punktzahl zu erhalten, zu viel Energie auf die Perfektionierung des äußeren Rahmens verwenden. Dadurch geht viel Spieleifer verloren, und die Phantasie von Spielern und Zuschauern braucht nicht so sehr bemüht zu werden. Diese Entwicklung, die sich in den letzten Jahren immer mehr verstärkt hat, ist gegen den Sinn der musischen Bildung. Deswegen wird die Aufgabenstellung in diesem Bereich möglicherweise im nächsten Jahr geändert. Aber im Moment sind wir noch bei diesem Jahr. Am Sonntag war der spannende Moment: Wer würde welchen Preis bekommen? Zuerst wurden die Preise für die getrennte Sport-/SpielWertung vergeben. Glück hatte diesmal die verlierende Gruppe, sie bekam zum Üben - das Gerät der jeweiligen Aufgabe geschenkt. Für den eigentlichen Wettbewerb erhielt jede teilnehmende Gruppe, egal ob klein oder groß, Verlierer oder Gewinner, den gleichen Preis: einen RUD-Schminkkasten. Und wer hat nun gewonnen? Dabeisein ist doch das Wichtigste! Na gut, für die ganz Neugierigen: Die Wertung steht auf der nächsten Seite.

Danke So ein Landeswettbewerb macht eine ganze Menge Arbeit. Er muß vorher geplant, die Zelte müssen aufgebaut, die Mimen geschminkt, hungrige Mäuler gestopft werden. Viele ehrenamtliche Helfer, die für ihre Arbeit keinen Punkt und keinen Streifen bekommen, waren mit Engagement dabei. Das Referat Jugendrotkreuz bedankt sich bei ihnen ganz herzlich!

Erste Hilfe Praxis: Anlegen eines Kopfverbands (Foto: Palm)
Jahrmarkt anno dazumal": Die Bayreuther gingen gleich bis in die Steinzeit zurück.
Essensausgabe
Die Vorsitzende und ihr Referent: Dr. Mathilde Berghofer-Weichner und Thilo Fleischmann arbeiten an der Eröffnungsrede
Spannung bei der Bekanntgabe der Gewinner (Foto: Hödl)
Sichtlich beeindruckt folgen die Schiedsrichter den Darbietungen beim musischen Wettbewerb
Franz Keschel, stellvertretender Vorsitzender des Landesausschusses. bei einer Haarwuchs-Wundermittelkur
Franz Reschel überreichte die Preise und Urkunden
Sieger in den Stufen I und III: Die JRKler aus Fürstenfeldbruck
Sieger in der Stufe II: Die JRK-Gruppe aus Bayreuth