Lehrer wurden EH-Ausbilder

Nachdem der Schulsanitätsdienst des JRK im Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen nun in den meisten Schulverbänden des Landkreises fest etabliert ist und viele Lehrer regelmäßig die Fortbildungen besuchen, die das Schulamt zusammen mit dem JRK über Erste Hilfe durchführt, wurde es Zeit, daß verstärkt auch Lehrer als Ausbilder der Ersten Hilfe in den Schulen tätig werden.

Gerhard Grimm
3/1987

Zum einen können sie dadurch ihre Schuisanitäter selbst intensiver betreuen, zum anderen ist der Zeitraum des EH-Kurses nicht mehr davon abhängig, wann ein Rotkreuz-Ausbilder Zeit hat, kann also zum Beispiel auch im Schullandheim stattfinden. Auf ein Rundschreiben des Schulamts hin hatten sich zu Beginn des Schuljahres 86/87 über 15 Interessenten gemeldet, so daß die Durchführung eines Außenlehrgangs im KV geboten schien, nicht zuletzt wegen der Kostenersparnis. Leider geriet das Vorhaben dann in die Mühlen der Bürokratie, so daß die Teilnehmer erst am Freitag vor Lehrgangsbeginn endgültig eingeladen wurden. Dadurch waren viele der Lehrkräfte nicht mehr kurzfristig in den Schulen abkömmlich. Andererseits konnte der Lehrgang auch nicht mehr abgesagt werden, als am Montag nur neun Teilnehmer antraten. Wohl gerade wegen der geringen Teilnehmerzahl wurde es dann ein sehr intensiver Lehrgang mit vielen Fragen und Übungen. Die Lehrer brauchten natürlich wenig Informationen über Methodik und Didaktik oder Rhetorik, aber sie mußten sehr viel Inhaltliches über die Erste Hilfe erfahren und Hintergrundwissen ansammeln. Das lief aber glatt und in einer lokkeren Stimmung ab, da alle Teilnehmer mit Feuereifer bei der Sache waren. Da die Lehrer ja Schulsanitäter des JRK betreuen werden, war natürlich auch dem Roten Kreuz selber, seiner Organisation und Geschichte, ein gewisser Raum eingeräumt, damit sich die zukünftigen Ausbilder auch als Rotkreuzler zurechtfinden können. Mit am meisten Spaß hat allen aber sicher die Einführung in die Realistische Unfalldarstellung bereitet. Am letzten Tag wurde es ernst: Jeder Teilnehmer hatte am Vorabend ein Thema gezogen und mußte nun seine Lehrprobe ablegen. Da zeigte sich dann, daß auch Lehrer nur Menschen sind. Obwohl der ganze Lehrgang sich prima verstand und ein
Lehrer eigentlich ständig unterrichtet, rutschte manchen doch ein wenig das Herz in die Hosentasche angesichts des noch ungewohnten Stoffs und der Kollegen als Lehrgangsteilnehmer. Nach ein paar Minuten fand aber jeder wieder Oberwasser und hielt einen fundierten Unterricht. Nach einer Woche waren alle traurig, daß der Lehrgang zu Ende war, aber sie werden sich ja bei den Fortbildungen wiedersehen, durch die das JRK sie weiterhin betreuen wird. Im Landkreis haben nun die meisten Schulverbände auch eigene Ausbilder, und das 3RK muß es schaffen, sie auch weiterhin bei der Stange zu halten.

Auch „Realistische Unfalldarstellung" wurde geübt