Landesausschuss auf den Spuren des Roten Kreuzes

Auf die Spuren des Roten Kreuzes begab sich vom 17. bis 21. Juni der Landesausschuß des Jugendrotkreuzes.

R.F.
3/1987

Auf vielfachen Wunsch hatte Thilo Fleischmann, der JRK-Referent im Münchner Präsidium, die Bildungsfahrt zu den Geburtsstätten des Roten Kreuzes organisiert. Nachdem der erste Tag als Anreisetag nach Genf verstrichen war, standen am nächsten Tag der Besuch des IKRK und der Liga auf dem Programm. Zuerst besuchten wir das IKRK, wo wir von Frau Moresi begrüßt wurden. Nach einem einführenden Videofilm hörten wir einen Vortrag über den Zentralen Suchdienst von Frau Bucher, die in dieser Abteilung arbeitet. Anschließend berichtete Herr Kaspar, der bis vor kurzem als Delegierter für das IKRK unterwegs war und jetzt in der Genfer Zentrale arbeitet, von der Tätigkeit des IKRK und seiner Arbeit als Delegierter vor Ort. Nachmittags ging's zur Liga. Dort hieß uns Frau Martin-Royot vom Besucherdienst willkommen und begleitete uns durch das Programm. Auch hier hörten wir mehrere interessante Vorträge. Herr Kinnear legte sehr anschaulich die Problematik der Informationsübermittlung und der Öffentlichkeitsarbeit bei Hilfsprogrammen dar. Die große Hungersnot in Afrika Mitte der 80er Jahre ist seiner Meinung nach zum großen Teil nicht eine tatsächliche Verschlimmerung der bestehenden Situation gewesen, sondern durch verstärkte "Meinungsmache" der Presse ins Licht der Öffentlichkeit gerückt worden. Heute habe das Rote Kreuz neben der direkten Hilfe ebenso die Aufgabe, durch Öffentlichkeitsarbeit meinungsbildend zu wirken. Anschließend hielt Joanna MacLean, die als einzige in der Liga für das Jugendrotkreuz zuständig ist, eine engagierte Rede zugunsten der Jugend im Roten Kreuz und beklagte sich über verkrustete Strukturen, elitäres Denken, Schlips, Fliege, sowie Verlust von Spontaneität und Mut zum Verändern. Beim letzten Vortrag ging es um das Blutspendewesen. Frau Steffens hielt ihn auf deutsch, so daß Thilo Fleischmanns Übersetzungstalent - wie bei den beiden vorhergehenden Vorträgen nicht bemüht zu werden brauchte. Gegen Abend besichtigten wir mit der Führung von Roswitha Frankmann die malerische Genfer Altstadt. Dort fand sich auch ein nettes Lokal zum Abendessen. Am nächsten Tag erreichten wir nach einem kurzen Abstecher nach Mailand unser Hotel bei Peschiera del Garda am Gardasee. Am Samstag besichtigten wir die Rotkreuz-Gedenkstätten in Solferino. Im Gedenken an die Schlacht von Solferino legte Franz Reschel, der stellvertretende Vorsitzende des JRK-Landesausschusses, einen Kranz nieder. Anschließend besichtigten wir das Rotkreuzmuseum in Castiglione. Am nächsten Tag mußten wir zurückfahren. Pünktlich erreichten wir München.