JRK-Bundeswettbewerb 1989 in Bremen

Bereits am Freitagmorgen machte sich die Gruppe, bestehend aus sechs Mitgliedern im Alter bis zwölf Jahre und den beiden Gruppenleitern, auf den Weg nach Bremen. Hier wurde man in einem Jugendgästehaus untergebracht und verpflegt. In den Richtlinien für die Bundeswettbewerbe des Jugendrotkreuzes steht unter 1. "Grundsätzliches": "Der Bundeswettbewerb des JRK soll die Möglichkeit der gemeinsamen Arbeit und des gemeinsamen Erlebens schaffen und allen Teilnehmern den Anreiz bieten, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen unter Beweis zu stellen. Die JRK-Mitgliederkönnen beim Bundeswettbewerb erfahren, daß sie zu einem großen Verband gehören, der auf
vielfache Art und Weise an der positiven Gestaltung des menschlichen Zusammenlebens mitwirkt."

für die Teilnehmer hieß das, * in den fünf Aufgabenbereichen ihr Bestes zu geben
* neue Freunde aus den anderen
Landesverbänden zu gewinnen
* und neue Erfahrungen untereinan
deraustauschen.

Im Gegensatz zum JRK-Landeswettbewerb gibt es auf der Bundesebene für jeden Aufgabenbereich eigene Platzierungen. Darüberhinaus wird auch der Gesamtsieger des JRK-Wettbewerbes ermittelt. Bis auf den musisch-kulturellen Bereich wurde der gesamte Wettbewerb im Jugendgästehaus abgehalten. Zu einem der Höhepunkte der Veranstaltung wurde der Samstagvormittag. Auf dem Bremer Marktplatz tummelten sich ab 10.00 Uhr morgens die Vertreter der 14 Landesverbände. Unter viel Beifall der vorbeikommenden Passanten wurden hier Dinge aus dem musisch-kulturellen Bereich dargeboten. Jede Gruppe mußte zu einem aktuelllen Thema aus dem Bereich des Umweltschutzes ein Bild erstellen. Bereits von zu Hause mitgebracht wurden die Kostüme der Bremer Stadtmusikanten. Mit diesen Kostümen wurde jede Gruppe im Bild festgehalten, so daß eine Jury später die entsprechende Punktewertung abgeben konnte.
 

Auf dem Höhepunkt war die Stimmung aber am Samstag abend. Die Jugendrotkreuzler aus dem Landesverband Bremen haben die Aula einer Turnhalle in ein riesiges Schiff verwandelt. Alle Teilnehmer und Gäste konnten so eine große
gemeinsame Schiffsreise um die halbe Welt miterleben. Mit Spielen und Liedern und natürlich Zwischenstopps wurde die Siegerehrung gemeinsam gestaltet. Es gab nur ein Problem: Bis auf den Kapitän konnte keiner lesen und keiner schreiben.
So mußte der Kapitän des Schiffs, zugleich Bundesausschußvorsitzender, Jürgen Klaasen, das "Notwendigste" vorlesen. Als im musisch-kulturellen Bereich die Gruppe aus lllertisssen schließlich den 3. Platz belegte, war die Freude bei den bayerischen Vertretern natürlich überaus groß! In der Gesamtwertung wurde ein hervorragender 7. Platz belegt. Die "baff'-Leser wird sicherlich interessieren, welche Aufgabenbereiche im JRK- Bundeswettbwerb bewertet werden: Im Erste-Hilfe-Bereich wird unter Gemeinschaftsaufgaben und Einzelaufgaben mit praktischen Übungen unterschieden. Der musisch-kulturelle Bereich kann Darbietungsformen wie Tanz, Musizieren, darstellendes Spiel und bildnerisches Gestalten u.ä. umfassen. Der Rotkreuz-Bereich beinhaltet Schwerpunktthemen, die sich aus den satzungsgemäßen Aufgaben des RK ergeben, z.B. Rotkreuzabkommen, Gesundheit, Katastrophenschutz, Entwicklungshilfe, Umweltschutz. Im sozialen Bereich sollte ein sozialer Einsatz erfolgen. Wenn eine solche Möglichkeit nicht gegeben ist, kann ersatzweise auf ein anderes praxixnahens Themenfeld zurückgegriffen werden. Im Sport-Spiel-Bereich sollen Aufgaben
gelöst werden, die nicht im Rahmen des Leistungssports liegen. Der JRK Bundesausschuß kann ein Schwerpunktthema festlegen, in das einer oder alle fünf Aufgabenbereiche eingeordnetwerden können. Bereits im Frühjahr hat der JRK-Bundesausschuß beschlossen, daß ab 1990 parallel mit der Stufe II auch ein Wettbewerb der Stufe III durchgeführt wird. Für die JRK-Landessieger 1990 der Stufe II und der Stufe III heißt das, daß sie beide am Bundesentscheid teilnehmen können. Der JRK Bundeswettbewerb der Stufe II findet im nächsten Jahr in Saarbrücken, der der Stufe III in Hamburg statt.