Ereignissreiche Nachtwanderung in Bayreuth

Abends nach Sonnenuntergang trafen sich die Kinder und Jugendlichen zur Nachtwanderung im Gruppenraum des Jugendrotkreuzes.

Silvia Grammon
2/1994

Kurz darauf machten sie sich mit einigen Taschenlampen und Sanitätstasche ausgestattet auf den Weg. Die Karawane wanderte die Mainauen entlang, an unheimlichen Gehöften vorbei dem Siegesturm entgegen. Wunderkerzen brachten ein wenig Licht in die uns umgebende Finsternis. Dann war der Wald erreicht. Schön schaurig war es da. Äste knackten, Käuzchen riefen. Ab und an erschracken wir alle, wenn einer unserer Scherzbolde unerwartet hinter einem Busch hervorsprang. Oben auf der Hohen Warte, das Ziel Siegesturm war fast erreicht, gab es eine unheimliche Begegnung. Auf der Anhöhe schwebten zwei gruselige Gestalten. Der Mond beschien mit fahlem Licht die Wesen im weißem Gewand, die sich heulend auf die Gruppe zubewegten. Aber es waren friedliche Geister, die sich nur über die Besucher freuten. Der Höhepunkt der Nachtwanderung stand noch bevor: der Siegesturm. Er wurde erklommen und alle genossen den schönen Blick auf die Lichter der Stadt Bayreuth. Lieder wurden angestimmt und gegen Hunger und Durst gab es Brötchen, warmen Tee und Äpfel. Erholt und zufrieden machten sich die nächtlichen Wanderer wieder auf den Weg durch die Dunkelheit zurück zum Jugendrotkreuz. Eine lange Strecke lag vor uns. Gegen die Finsternis halfen jetzt nur noch Fackeln. Eine wurde an der anderen entzündet und bald bewegte sich die Gruppe im Schein des flackernden Feuers durch die Nacht. Vollzählig und begeistert erreichten die Wanderer das Rotkreuzheim. Hier war das nächtliche Abenteuer leider zu Ende. Die Frage, wann die nächste Nachtwanderung stattfinden würde, konnten wir zwar noch nicht beantworten, aber ich glaube, schon aus Neugier werden wir einige Nachtwanderer in der nächsten Gruppenstunde wiedersehen. Und wenn nicht, so wissen die Kinder zumindest, daß wir solche Aktionen immer auf der Kinder- und Jugendseite der Tageszeitung bekanntgeben.