Arbeitskreis "Schule - Rotes Kreuz - Feuerwehr" im KV Fürth

Es ist vermutlich der einzige Arbeitskreis dieser Art, der im Bundesgebiet besteht und nach wie vor sehr aktiv ist.

Siegfried Volz
1/1994

Entstanden ist er auf Anregung von Siegfried Volz, der damals noch als aktiver Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr Fürth und nebenbei als ehrenamtlicher Ausbilder für Erste Hilfe an den Fürther Schulen tätig war. Der Arbeitskreis bezog sich zunächst nur auf die Zusammenarbeit zwischen Schule und dem Roten Kreuz. So ungewöhnlich dieser Arbeitskreis ist, so ungewöhnlich begann am 27.3.79 auch die erste Sitzung. In völlig verdreckter
Einsatzkleidung erschien der Initiator des Arbeitskreises, Siegfried Volz. Nicht viel besser sah sein Gesicht aus. Er kam direkt von einer Einsatzstelle zur Sitzung, sein Chef hatte ihn gerade noch rechtzeitig ablösen lassen. Zeit zum Waschen und Umziehen blieb da nicht mehr. Hauptanliegen des Kreises war zunächst die Erhaltung des bereits einige Jahre zuvor eingeführten Schulsanitätsdienstes. Außerdem wurde ein Erste-Hilfe-Wettbewerbes für die Fürther Haupt- und Sondervolksschulen eingeführt. Bereits ein Jahr später waren alle Vorurteile ausgeräumt und der Wettbewerb wurde, natürlich mit anderen Aufgaben, auch für die Grundschulen ausgeschrieben. Seither ist der Wettbewerb dieser drei Schularten zu einem festen Bestandteil jedes Schuljahres geworden. Doch die Aktivitäten des Arbeitskreises beschränkten sich nicht nur darauf. Er machte in der Folgezeit auf die Probleme behinderter Menschen aufmerksam, startete in den Schulen Aktionen für die Dritte Welt und bietet bis heute Erste-Hilfe-Fortbildungen für Lehrkräfte an. Einige Zeit lief auch die Silvesteraktion: „Das Geld nicht verknallen!" Dies führte
dazu, daß Schulklassen dem Roten Kreuz ihr „Knallgeld" für soziale Zwecke zur Verfügung stellten. Natürlich profitiert auch das JRK von diesem Kreis. Es wird intensiv Nachwuchs geworben und für die jährlichen Rotkreuzsammlungen stellen sich immer wieder Schüler zur Verfügung. So wurde allein in einem Jahr von den Schülern ein Gesamtergebnis von 15.000 DM erreicht. Schade, daß die Sammelfreudigkeit inzwischen nachgelassen hat. Auch wenn die Feuerwehr bei der Gründung noch nicht im Arbeitskreis vertreten war, wurde rasch erkannt, daß Brandschutzthemen nicht vernachlässigt werden dürfen. Wie notwendig dies ist, zeigt die Bilanz von jährlich etwa 1200 Brandtoten und etwa 10 000 Schwerverletzten in den alten Bundesländern. Vom Arbeitskreis wurden deshalb in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ein Lernzielkatalog, eine Diaserie und weitere Ausbildungsunterlagen erstellt. Es ist für alle ein großer Erfolg, daß ein Teil dieser Unterlagen in Form eines Brandschutzordners jeder Schule zugestellt werden konnte. Auf Anregung des Arbeitskreises wurden
auch die Besichtigungen bei der Feuerwehr und im Rot-Kreuz-Haus umgestaltet, so die Gäste nun selbst anfassen und ausprobieren können. Denn wer selbst schon eine Person auf einer Trage über die Treppe geschleppt hat, weiß welche Anstrengung das erfordert. Bei all diesen Aktivitäten war es kein Wunder, daß der Arbeitskreis um das Wort „Feuerwehr" erweitert wurde. Zehn Jahre lang war Konrektor Gerhard Fuchs der Vorsitzende dieses Kreises. 1989 legte er sein Amt in die Hände von Frau Evi Brendel-Haß. Fuchs sagte beim Abschied: „Ich bitte Sie, meiner Nachfolgerin die gleiche Unterstützung zu gewähren, die mir zuteil wurde - denn dieser Kreis muß weiterbestehen. Ich bin sowieso erstaunt, daß dieser Kreis meines Wissens einmalig ist. Dabei halte ich das Geschaffene und das, was weiterhin geschaffen wird, für so wichtig, daß es eigentlich überall Fuß fassen sollte."