Statt reden handeln: Jugendrotkreuz feiert Fasching mit Behinderten

Nicht nur über Behindertenarbeit reden, sondern auch handeln.

N.N.
1/1993

Unter diesem Aspekt stand die Faschingsveranstaltung der Mitglieder des Jugendrotkreuz im Landkreis Kitzingen mit behinderten Mitbürgern am Samstag, den 20.02.93 im Freizeitgelände "Datscha" am Gräfensee bei Geiselwind. Über fünf Stunden wurde gebastelt, miteinander getanzt und gesungen und nach
dem schmackhaften Mittagsmahl eine kleine Wanderung unternommen. 16 geistig und körperlich Behinderte pflegten mit 20 Betreuern nicht nur Kontakte, sondern sorgten gemeinsam für Stimmung und gute Laune. Bei dieser Veranstaltung wurde keine "Show abgezogen", sondern jeder Teilnehmer konnte sich nach seinem Belieben beschäftigen und unterhalten. So wurden Maskenlarven aus Papier geschnitten und diese je nach Fingerfertigkeit bemalt. Mit Knete wurden verschiedenen Figuren gefertigt und Ball- und andere Spiele sorgten für Abwechslung und Kurzweil. Der Leiter der JRK-Jugendarbeit im Landkreis Kitzingen, Thomas Lindörfer und die Organisatorin Sabine Schuster (Stadtschwarzach) sahen in diesem Faschingstreff einen Beitrag zur behindertenintegrativen Arbeit, bei der die Mitglieder des Jugend-Rot-Kreuz soziales handeln erlernen könnten. Gleichzeitig handele es sich bei solchen Aktionen um einen familienentlastenden Dienst in enger Zusammenarbeit mit der Kitzinger "Lebenshilfe" und der Sankt Martin Schule. Diese Arbeit im Behindertenbereich soll den Angaben zufolge im Sommer mit einem Zeltlager an der "Datscha" fortgesetzt werden. Dabei rechnen die JRK-Verantwortlichen wieder mit der Unterstützung dieser beiden Einrichtungen. Dann hofft man bei den Jugendrotkreuzlern, vor allem was den Fahrdienst betrifft, auf mehr Entgegenkommen der Eltern. Denn ohne Unterstützung der "Lebenshilfe" wäre diesmal nichts gelaufen. Jedenfalls will diese Organisation auch weiterhin den Behinderten mit Aktionen das Gefühl vermitteln, daß diese nicht aus der Gesellschaft ausgegrenzt sind und werden, sagte Thomas Lindörfer.