Gemeinsam sind wir stark - packen wir´s an

Konferenz der Wasserwacht-Jugendwarte des Bezirksverbandes Niederbayern-Oberpfalz in Waldmünchen

Fritz Apfelbeck
1/1996

120 Teilnehmer beteiligten sich an der niederbayerischen Jugendwartekonferenz vom 9. bis 11. Februar in Waldmünchen. In den Arbeitsgruppen ging es um Themen wie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Umgang mit Konfliktsituationen, eine neue Ausbildung der Wasserwacht-Jugendwarte, Zusammenarbeit zwischen Wasserwacht und Jugendrotkreuz, Wasserwacht im Jahre 2000, das Kinder- und Jugendhilfegesetz sowie die Schwimmausbildung. Praktisch wurde es dann für alle bei den verschiedenen Workshops zu Hinterglasmalerei, Airbrush, Fotografie und Fotomontage, Video, Jonglieren, New Games, dem Zeitungs- und dem Musikworkshop. Begrüßt wurden die 120 Teilnehmer von Bürgermeister Dieter Aumüller, der den Anwesenden seine Heimatgemeinde mit dem Erlebnisbad „Aquafit" und dem Perlsee voller Stolz vorstellte und „seiner" Wasserwacht-Ortsgruppe für ihr Engagement dankte. Im Anschluß an die Begrüßung führte ein
Konzert der Schüler des Liedermachers Harald Dobler in den Abend. Trotz ihres jugendlichen Alters boten die fünf Musikerinnen und Musiker ein großes Können. Ernst wurde es für die Teilnehmer am Samstag mit dem Weckruf durch Trommeln. Um 8.00 Uhr begannen die Arbeitsgruppen.
Konfliktsituationen erörterte Petra Wittmann mit ihren Teilnehmern. Sie kamen zu dem Schluß, daß Jugendarbeit "sich auseinandersetzen" heißt. Pädagogisch sinnvolles Verhalten wurde diskutiert und festgestellt, daß Konflikte oft vermieden werden können, wenn bereits im Vorfeld bestimmte Regeln ausgemacht werden.

In der Pressearbeit war das Ziel, zu erörtern, wie man mit Presse und Journalismus umgehen sollte. „Aqua"-Redaktionsleiter Ludwig Faust stellte einen enormen Nachholbedarf in diesem Bereich fest. Welche Zwecke eignen sich für die Öffentlichkeitsarbeit und welche Mittel und Eigenschaften gehören zur Pressearbeit? „Durchsetzungskraft und Realismus müsse ein guter Pressemitarbeiter mitbringen", so Faust.
Eine neue Ausbildung für die Wasserwacht-Jugendwarte stellte Winfried Fügl mit seiner Gruppe zusammen. Da der Lehrgang des Jugendrotkreuzes zu wenig auf die Wasserwacht zugeschnitten sei und außerdem mit -vier Wochenenden zu lang erscheint, stellten sie zwei neue Modelle vor.
Die Zusammenarbeit Jugendrotkreuz und Wasserwacht ist schon seit langer Zeit ein heißes Thema. Bereitschaft zur Zusammenarbeit werde angestrebt mit gemeinsamen Aktionen, wie Zeltlagern, Übungen, Öffentlichkeitsarbeit, Umwelt- und Naturschutzaktionen u.v.m. Die Gruppe kam mit den beiden Referenten Xaver Moritz, vom Jugendrotkreuz und Eric Streit von der Wasserwacht zum Schluß: „Nicht reden, sondern handeln!"
Bezirksausbilder im SchimmenHeinz Krämer gab im Erlebnisbad „Aquafit" praktische Anweisungen für angehende Schwimmausbilder. Auch altersgemäße Formen der Trainingsgestaltung wurden angesprochen und ausprobiert.
Ein trockenes Thema war das Kinder- und Jugendhilfegesetz mit Martin Hackl. Die Gruppe setzte sich mit dem Gesetz auseinander und verband es mit praktischen Beispielen. Der Staat ist verpflichtet, Jugend
arbeit zu leisten. Er kann sie jedoch auf verschiedene Gruppen, wie etwa die Wasserwacht, übertragen.
Das interessanteste Thema war, wie soll die Wasserwacht im Jahr 2000 aussehen. Reinhard Hösl hatte dazu einige Vorstellungen: die Wasserwacht-Jugend und das Jugendrotkreuz sollten im BRK unter einen Dachverband, die „BRK-Jugend". Somit wäre ein ewiger Streit um die Verteilung der finanziellen Mittel behoben. Wasserwacht-Jugend und Jugendrotkreuz sollten als gleichberechtigte Partner gelten.
Einführungskurse gab es bei den verschiedenen Workshops. Als Hauptproblem bei der Hinterglasmalerei stellte sich heraus, daß verkehrt herum, also spiegelbildlich, gemalt werden muß, wie Referent Rudi Schmid erläuterte. Beim Airbrushen wurden T-Shirts bemalt. Worauf es dabei genau ankommt, erklärte Anton Peißner. Beim Musikworkshop verhalf Liedermacher Harald Dobler angehenden Musikern auf die Sprünge. Helmuth Kösztner stellte beim Fotoworkshop klar, daß Fotografieren nicht nur ein Medium für die Dokumentation sei, sondern auch kreativ gehandhabt werden könne. Die Teilnehmer durften zunächst bei einer Fotomontage dabei sein. Anschließend erstellte jeder Teilnehmer eine Fotomontage, indem er sich auf sein fröhliches , Gesicht sein eigenes trauriges oder ernstes Gesicht als Maske aufsetzte. Den Unterschied von Photo auf Video erzeuge die Bewegung, erklärte Bernhard Osterholzner seinen Teilnehmern im Videoworkshop. Zuerst wurden ihnen einige Kameraeinstellungen gezeigt, wie etwa Bewegung vor der Kamera, Bewegung mit der Kamera, Montagen und ein paar
Tips zum Filmen gegeben. Dann ging's los: gefilmt wurden „Schlaflos in Waldmünchen" und eine Reportage über einen Unfall. Der ganze Film dauerte zwanzig Minuten und wurde am Sonntag bei der Schlußbesprechung vorgeführt. Beim Zeitungsworkshop wurde die 4-seitige Seminarzeitschrift erstellt. Ludwig Faust zeigte den Teilnehmern Schritt für Schritt, wie eine Zeitung per Computer entsteht. Das Ergebnis dieser Arbeitsgruppe erscheint in der nächsten „Aqua" im April 96. Beim Jonglier-Workshop mit Gerhard Bielmeier lernten die Teilnehmer spielerisch Jonglieren mit Bällen, Ringen, Tellern, Keulen und Diabolos. Zum Lernprozeß gehöre hier zuerst das Fallenlassen, so der Referent. Man muß die Bälle erst sauber werfen und deutlich wahrnehmen, bevor man sie später gezielt fängt. „New Games" für die Gruppe war das Motto von Martin Hackl, der diese neue Spielform vorstellte. Sie ist besonders für Jugendgruppen hervorragend geeignet, denn es können unendlich viele teilnehmen. Außerdem fördere sie wichtige Fähigkeiten, wie Zusammenarbeiten in der Gruppe.
Am Sonntag wurden alle Arbeitsgruppen vorgestellt. Sigfried Wagner, Leiter der Wasserwacht-Ortsgruppe Waldmünchen, dankte zum Schluß Gerhard Bielmeier für die Initiative der Jugendwartekonferenz und überreichte ihm ein kleines Geschenk. Bielmeier dankte wiederum allen, die bei den Vorbereitungen und der Durchführung mitgeholfen hatten. Einen besonderen Dank richtete Bielmeier auch an das Ehepaar Gabi und Gust Fuß, die noch in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Ergenisse der Arbeitsgruppen und Workshops in einer Arbeitsmappe für die Teilnehmer erstellten.