Wenn die jungen Eltern mal ins Kino gehen woll´n...

Das Jugendrotkreuz im BRK Kreisverband Kitzingen installiert derzeit ein dreistufiges Projekt mit dem Ziel, Babysitter im Landkreis zu vermitteln. Junge Eltern ohne "Familienanschluß" oder alleinerziehende Eltern sollen durch diesen Service unterstützt werden.
Die Frage „Wer paßt aufs Kind auf?" läßt sich somit beantworten. Aufgrund der Projektbeschreibung „JRK Babysitter-Dienst", welche vom JRK-Präsidium erstellt wurde, engagierten sich die JRKTer aus dem Landkreis Kitzingen für diese Idee.

Die erste Stufe des Babysitterdienstes ist natürlich die Ausbildung. Aufgrund eines DRK-Leitfadens für die Babysitter-Ausbildung wurden zwei volle Tage für das Seminar angesetzt. Im Oktober 95 führte das JRK Kitzingen den ersten Kurs mit 23 Teilnehmer/innen auf der JRK-Freizeitanlage Gräfensee, der DATSCHA, mit großem Erfolg durch. Ein zweiter Kurs mit... Teilnehmer/innen folgte im Januar 96.
Da im Roten Kreuz eine Vielzahl von Ausbildern in den verschiedensten Fachrichtungen vorhanden sind, war die Besetzung mit Referenten kein Problem. So wurde der Bereich „Säuglingspflege, Waschen, Baden, Füttern" durch eine Ausbilderin "Erste Hilfe am Kind" übernommen. Die "Erste Hilfe und Unfallverhütung" wurde durch einen Ausbilder Erste Hilfe des JRK vermittelt. Das Thema „Alles was Recht ist" übernahm eine Rechtspflegerin. Durch Mitarbeiter des Kitzinger Gesundheitsamtes wurden die Unterrichtseinheiten „Verhalten bei schwierigen Trotzreaktionen, die Entwicklung von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern" sowie „Verhalten bei Krankheitsanzeichen wie z.B. Röteln, Mumps, Grippe, etc." übernommen. Aber auch die „sinnvolle Beschäftigung mit Säuglingen, Kleinkindern und Kindern" wurde nicht vergessen und durch eine Erzieherin aus dem JRK besprochen.
Am Abend konnten die Teilnehmer/innen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren ihre Erfahrungen austauschen oder durch Fachfilme einiges über den Sinn und Zweck des Spielens in der Gruppe lernen. Da die Teilnehmer in den verschiedensten Ecken des Landkreises leben, werden noch drei bis vier Seminare stattfinden müssen, damit auch der erwartete Bedarf an Babysittern in einem Gebiet gedeckt werden kann.

Nach dem Kurs zum Babysitter können sich die ausgebildeten Personen in einer zweiten Stufe um eine Aufnahme als „JRK Babysitter" bewerben. Dieser Antrag stellt gleichzeitig eine Aufnahme in die Projektgruppe „JRK-Babysitter-Dienst" dar, damit sie als Babysitter versichert sind. Dies bedeutet, daß die Interessierten Mitglied des JRK werden. Eine Verpflichtung, in eine JRK-Gruppe zu gehen, entsteht damit aber nicht. Auf dem Antrag unterschreiben auch die Eltern und bestätigen damit die Angaben, zu welchen Zeiten der frischgebackene JRK-Babysitter eingesetzt werden darf. Aber auch die interessierten Eltern, welche einen Babysitter wünschen, müssen sich in die Elternkartei aufnehmen lassen, normalerweise soll der Vermittlungsdienst als Service für Mitglieder des BRK gesehen werden. Dies bedeutet, daß die Eltern zuerst einen Aufnahmeantrag als Fördermitglied des BRK mit einem Mindestjahresbeitrag in Höhe von DM 40,— übersandt bekommen. Für aktive Mitglieder ist die Aufnahme in die Elternkartei kostenfrei.
Sobald beide Parteien in die einzelnen Karteien aufgenommen sind, kann die Vermittlung beginnen. Eine ehrenamtliche ehemalige JRK-Gruppenleiterin steht am Nachmittag für Wünsche zur Verfügung. Sie sieht aufgrund der Zeitmeldungen der Babysitter, wer zur gewünschten Zeit Sitten könnte und teilt die Kontakttelefonnummer und den Namen des Babysitters den Eltern mit. Diese setzen sich direkt mit ihm in Verbindung und klären die Einzelheiten ab.
Vor dem Sitten ruft der Babysitter die Vermittlungszentrale an und informiert über den bevorstehenden Einsatz. Damit ist er über das BRK versichert. Die vereinbarten DM 8,— je Stunde zahlen die Eltern direkt dem Babysitter.

Das dritte Standbein des Projekts ist der geplante Babysitter-Treff. Einmal im Monat soll Samstag nachmittags den ausgebildeten Babysittern die Möglichkeit des Treffens geboten werden. Das JRK Kitzingen möchte mit diesem Treffen den Erfahrungsaustausch fördern und die Option von Fortbildungen schaffen. Sollte z.B. der Wunsch nach einer intensiveren Information über Beschäftigungsmöglichkeiten oder Kinderkrankheiten vorhanden sein, so wird bei der nächsten Zusammenkunft ein Fachreferent darüber sprechen. Selbstverständlich soll aber auch die Basis für eine Information über die Arbeit des JRK und dessen Aktionen geschaffen werden, um ein Interesse am Jugendrotkreuz zu schaffen.