Das Bayerische Jugendrotkreuz trauert um Marianne Doll

Am 9. Dezember 1991 ist Marianne Doll im Alter von 63 Jahren von uns gegangen.

Thilo Fleischmann
1/1992

Über 38 Jahre, nämlich von 1950 bis 1988 war sie der gute Geist des JRK-Referates im Präsidium. Am 30.3.1946 hatte sie ihre Tätigkeit als Stenokontoristin im BRK-Präsidium begonnen und war zunächst beim Suchdienst und dann im Referat Wasserwacht sowie von 1948 bis 1950 im Referat Heime und Anstalten beschäftigt, von wo sie 1950 ins Referat JRK wechselte. In dieser unbeschreiblich schweren Nachkriegszeit mit den katastrophalen
Verhältnissen, dem Hunger, der Not und der Willkür der Besatzer ausgesetzt, gab sie ihre ganzen Kräfte für den Wiederaufbau des BRK im allgemeinen und das Jugendrotkreuz im Besonderen. Zur Anerkennung erhielt sie am 21.12.1966 für besondere Verdienste die silberne Ehrennadel vom damaligen Präsidenten Dr. Hans Ehard. Vier Jahre später verlieh ihr der Präsident des DRK, Walter Bargatzky, das Ehrenzeichen des DRK. Noch eine höhere Ehrung wurde Marianne
Doll am 12.6.1975 zuteil, als ihr Bundespräsident Walter Scheel "In Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste"
die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verlieh. Ihre Einsatzbereitschaft und Loyalität, ihre Zuverlässigkeit und ihr stets freundliches Wesen, Eigenschaften, die im Präsidium schon sprichwörtlich
für Marianne Doll geworden waren, habe ich selbst in den Jahren von 1979 bis zu ihrem Ausscheiden 1988 kennen und schätzen gelernt. Deshalb hier noch ein ganz persönlicher Dank, für das viele Gute, was sie auch mir getan hat!
Wir alle bedauern, daß Marianne Dolll ihren wirklich wohlverdienten Ruhestand nur so kurze Zeit genießen konnte, bis sie Ende vergangenen Jahres jäh aus dem Leben gerissen wurde. Herr, gib ihr die ewige Ruhe!