Umweltschutz unter freiem Himmel

Abenteurertypen, die gern eine Woche in einem Zelt verbringen und das Zusammenleben mit anderen jungen Leuten mögen, aber auch Kids, die mehr über Umweltschutz und Rettungsdienste erfahren wollten, kamen im diesjährigen Zeltlager des Jugend-Rotkreuzes des BRK-Kreisverbandes Bad Kissingen voll auf ihre Kosten.

Gerhard Fuhrmann
3/1992

Das Zeltlager der Bad Kissinger ist eigentlich schon Tradition. Seit fünf Jahren mit von der Partie ist die Jugend der Wasserwacht. Ursprünglich war Robert Weber, der Leiter der Jugendarbeit, auf die Idee gekommen, Sommerlager durchzuführen, der Jugendwart der Wasserwacht-Abteilung, Peter Gößmann-Schmitt, stieg sofort auf den Plan ein und leistete seither kräftig Arbeit. Auch sonst erwies sich die gute Zusammenarbeit mit den Rotkreuz-Gemeinschaften als sehr nützlich. Der Verpflegungstrupp der Frauenbereitschaft hat gekonnt und bestens die Lagerküche übernommen. Die Bergwacht-Bereitschaft Oberbach des Bergwacht-Abschnitts Rhön stellte sich einen Tag dem Zeltlager zur Verfügung und hatte die Teilnehmer auf ihrer nahegelegenen
Diensthütte zu Gast. Bereitschaftsleiter Reinhard Groß hatte es sich nicht nehmen lassen, den Gästen die Geräte, besonders die Gebirgstrage und den Motorschlitten vorzustellen und zu erläutern, aber auch von der Ausbildung und dem Einsatz der Bergwachtmänner zu berichten. Jochen Burk, der Senior der Bergwachtbereitschaft, verstand es ausgezeichnet, der Jugend inmitten des Naturschutzgebietes oberhalb des "Tintenfasses" der Rhön, Natur und Umwelt verständlich näherzubringen. Auf einer anschließenden Wanderung zum Würzburger Haus sorgten die Kinder und Jugendlichen dafür, daß die mitgeführten Mülltüten nicht leer blieben. Auch Staffelführer Werner Kimme und sein "Aargau" von der im Aufbau befindlichen unterfränkischen BRK- Rettungshundestaffel stattete dem Lager einen Besuch ab. Das Lager hatte aber nicht etwa nur diese Rotkreuz-Aktivitäten, sondern ein recht umfang- und abwechslungsreiches Programm. Einer der Höhepunkte war zweifellos der Besuch von 21 Kindern aus Tschernobyl, die in Bad Kissingen einen dreiwöchigen Erholungsaufenthalt verbrachten. Trotz der Sprachbarriere gab es keine Verständigungsprobleme und die stellvertretende Lagerleiterin Michaela Dabitsch konnte mit fünf deutschen und zwei ukrainischen Mannschaften die Lager-Olympiade mit Bachüberqueren, Staffellauf mit Wäscheaufhängen, Holzfische-Angeln, Hindernisparcour, Dosenwerfen und Sackhüpfen durchführen. Anschließend wurde noch gegrillt und gemeinsam gesungen. Natürlich gab es in dieser Woche auch all die Lagererlebnisse, die von Bienenstichen bis zum Lagerüberfall einfach dazugehören. Für die 76 Kinder und Jugendlichen waren es auf dem schön in der Rhön gelegenen Jugendzeltplatz Farnsberg sieben erlebnisreiche Tage.