Neues für Gruppenleiter und Kreisausschuss

Seit zwei Jahren bildet der BRK-Bezirksverband kreisverbandsbezogen nicht nur Gruppenleiter fort. Er setzt auch darauf, daß alle Kreisausschuß-Mitglieder ein Wochenende verbringen, um eventuell Vergessenes wieder in Erinnerung zu rufen, zu überprüfen, wie es denn mit der Jugendarbeit im eigenen Kreisverband bestellt ist und ob die Mitglieder des Kreisausschusses auch ihren Aufgaben gerecht werden, die Jugendarbeit kreativ zu gestalten. Heike Ritter und Alexandra Drasch vom Kreisverband Neu-Ulm haben ihre Eindrücke zu Papier gebracht.

Heike Ritter & Alexandra Drasch
2/1996

Freitag Nachmittag gings los! Wohin? Nach Schwangau - nein, leider keine Audienz bei König Ludwig - sondern zum Fortbildungs-Wochenende des Kreisverbandes Neu-Ulm im Outward-Bound-Haus. Aber bedauernswerterweise nicht wie die anderen zum Rafting, Mountain-Biking, Höhlenforschen oder sonstigen halsbrecherischen Tätigkeiten, die sich dahinter verstecken. Nein, wir hatten uns andere Ziele gesteckt. In erster Linie wollten wir über die Lage und die Zukunft des Jugendrotkreuzes im Kreisverband Neu-Ulm und die Aufgaben des Kreisausschusses diskutieren, Erfahrungen austauschen, die Strukturen und den möglichen Wandel in der der Jugendarbeit (Stichwort: Bereitschaften) besprechen. Dies hatten wir auch dringend nötig, da es schon schwer genug war, alle Gruppenleiter und Kreisausschuß-Mitglieder des Kreisverbandes zu motitiven teilzunehmen. rotzden freute sich Wolfgang Hödl, „Abgesandter" des JRK-Bezirksausschusses Schwaben, die wißbegierigen JRKIer in Schwangau begrüßen zu können. Nach einer deftigen Vesper gings dann auch schon los. Dabei stellten wir in der Runde fest, daß eigentlich alle durch Freunde oder Geschwister zum JRK gekommen sind und auch aus denselben Gründen immer noch dabei sind. Wettbewerbe, neue Kontakte und Erfahrungen sowie viel Spaß mit netten Leuten haben uns bis jetzt bei der Stange gehalten. Natürlich herrschtauch in unserem Kreisverband nicht immer eitel Sonnenschein und so kamen wir schon auf so manches Problemchen zu sprechen. Hauptsächlich liegt es wohl an der unterschiedlichen Auffassung von „Jugendarbeit" und der mangelnden Kohle. Das größte Problem, welches weit verbreitet ist, ist der zunehmende Mangel an Leuten, die sich in unserem Verband ehrenamtlich engagieren wollen. Leider haben wir dagegen kein Patentrezept gefunden. Zusammen mit Wolfgang diskutierten wir einige interessante Punkte unserer Arbeit beim Jugendrotkreuz. Anscheinend war das so spannend, daß wir im Partykeller ^och ewig weiterratschten. Denn noch am.de keiner, was uns am nächsten Tag erwarten sollte... Iach kleinen Anlaufschwierigkeiten beim Aufstehen mußten wir unser Frühstück gegen eine Horde „SchlösserTouris" hart verteidigen. Gestärkt machten wir erstmal mit dem Theorieteil weiter, der fließend zur „harten" Praxis überging. Durch die „Blinde Schlange" sollte das Vertrauen in der Gruppe zueinander gestärkt werden. Alex fand es im Gegenteil zu den Teilnehmern recht witzig, wie Ute versuchte, sich als Kopf und den blinden Rest hinterher, gefahrlos durchs Haus zu bringen. Gemischte Gefühle waren das Ergebnis. Aber es kam noch schlimmer! Zum N\Jjgessen gab es wenigstens gestreckten Linseneintopf. Diesen mußten jedoch nicht nur wir essen, sondern auch unsere vier Gäste der Bergwacht Kaufbeuren (KV Ostallgäu). Diese hatten sich extra für uns von ihrer Tegelberghütte heruntergewagt, um uns Laien die Arbeit der Bergwacht sowie komplizierte Knotenkunde beizubringen. Wir konnten es nicht fassen! Sind Knoten denn so schwierig? Iachdem auch der Letzte seinen Halbmastwurf über den Karabiner schwingen konnte, rief der Berg. Okay, Hügel! Von diesem genossen wir die schöne Aussicht, bevor wir übten, uns ins Tal abzuseilen. Und dies mit spannenden Varianten wie z.B. sich lösenden Knoten (Prima Dieter!), rutschenden Schuhen und falsch wachsenden Tännchen. Heil unten angekommen, wollten wir im Freien noch ein paar gruppenpädagogische Spiele machen, die jedoch leider ins Wasser fielen. Da wir JRKIer jedoch eine flexible Truppe sind, verlegten wir unsere Aktivitäten spontan an die im Haus gelegene Kletterwand. 10 Meter Steilwand, die in manchem Mann den Rambo weckten. Die Mädels ließen sich jedoch nichts nachsagen und zeigten den Jungs wo's lang und nach oben geht. Es war erstaunlich, daß wir mehr erreichten, als wir uns anfangs zutrauten. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an unsere genialen Bergwächtler, die für jede Gaudi zu haben waren. Sonntagmorgen erwachte in einigen der versteckte Historiker und somit machten wir uns kurzentschlossen auf den Weg, den Bayern-Kini zu besuchen. Eng gedrängt zwischen Spaniern und Japanern ließen wir uns durch die Gänge des Märchenschlosses schieben. Ein königlicher Abschluß für ein super Wochenende. Mit dem Entschluß, so etwas bald zu wiederholen, fuhren wir frisch motiviert aber recht müde Richtung Heimat, wo wir darauf hoffen, daß sich die Knoten unserer Probleme einfacher lösen lassen als Dieters!

Fortbildung für bulgarische und bayerische Gruppenleiter # 8.-14. September ´96 in SchwangauNeben der Verständigung der Jugend beider Länder soll ein Beitrag zur Lebenserfahrung der Teilnehmer geleistet werden. Ebenso ist der Austausch über die Jugendrotkreuzarbeit und die gemeinsame Entwicklung von Ansätzen zur Problemlösung unter Berücksichtigung von eriebnispädagogischen Elementen vorgesehen.
Voraussetzungen:
Gruppenleiter/in oder stv. Gruppenleiter/in, Mindestalter 16 Jahre, Englischkenntnisse