Französisch-Schnupperkurs für Kinder

Ein Wochenende lang kamen 19 Kinder aus Kempten und dem Oberallgäu in Muthmannshofen zusammen, um sich in die französische Sprache, Kultur, Tradition und Lebensweise einführen zu lassen und viel Spaß dabei zu haben.

Thomas Brenner
2/1996

Hallo heißt Salut!

Die Begrüßung ist also schon ganz leicht. Ganz fix lernt man auch, sich selbstvorzustellen, und den anderen höflich zu fragen, wie es ihm geht. Der Wortschatz erweitert sich zunehmend. Jetzt sind die Farben dran, die Kleidungsstücke usw. Die meisten haben schon ganz rote Backen vor Begeisterung über den eigenen Lernerfolg.

Schon mal französisch gekocht?

Gemeinsam geht das ganz leicht, und nebenbei erfährt man noch die französischen Worte für alles, was mit dem Tischdecken zusammenhängt. Der „flan", ein typisch südländischer Karamellpudding, wurde leider nichts. War aber nicht unsere Schuld, denn der doofe Backofen war defekt. Aber die Crepes am nächsten Abend gelangen vorzüglich. Manche Eltern konnten gar nicht glauben, daß es ihre Kids waren, die am Sonntagnachmittag den Tisch deckten, und das sogar noch gerne. Warum machten sie das nicht zuhause?

Langeweile? Fehlanzeige

Kursleiter Thomas Brenner, selbst Mitglied im JRK Oberallgäu und Student für das Grundschullehreramt an der Universität Augsburg, setzte all sein methodisch-didaktisches Können um. Die Zeit verging im Fluge, kein Wunder, gab es doch dauernd Abwechslung mit Reimen, Spielen, Video, Fotos, Karten und sogar der Handpuppe Pascal. Die französischen Zahlen von 1 bis 12 hämmerten sich beim nachmittäglichen Laufrhythmus ein. Beim Spiel auf der Wiese wurden die neuen Kenntisse schon wie selbstverständlich eingesetzt.

Mit Musik geht alles besser

Musik und Rhythmus - beides spielte bei diesem Sprachkurs eine große Rolle. Warum sind sie so wichtig? Weil man darüber die Wörter und auch die Grammatik einer neuen Sprache viel besser lernt. Die Kinder umringten begeistert Frau Anja Heinz, eine Konzertharfenistin, die mit ihrem Instrument wesentlich zum Gelingen des Kurses beitrug. Erst erklärte sie, wie eine „harpe" funktioniert. Dann wurden französische Lieder gelernt ]<Jnd mit Begeisterung gesungen: „une maman", „bunt, bunt, bunt
sind alle meine Kleider" (auf französisch natürlich) und ganz klar „Sur le pont d'Avignon".

Ein kleiner Test in Frankreich-Kunde

Mal ehrlich, wißt ihr, wo Avignon liegt? Und wie heißt die Hauptstadt von Frankreich? (Paris!) Viele berühmte Bauwerke stehen dort - welche, könnten euch jetzt die teilgenommenen Kinder erzählen.

Ein voller Erfolg!

Daß dieser Kurs ein Volltreffer war, war nicht nur dem Kursleiter und den begeisterten Kindern klar, sondern auch den Eltern beim Abholen ihrer Kinder. Manche mußten sich noch unbedingt jedes Arbeitsblatt an Ort und Stelle und sofort anschauen, vorher konnte die Fahrt nach Hause nicht angetreten werden. Die Kinderwollen unbedingtwiederkommen, zum nächsten Kurs. Aber nur, „wenn es nicht Fisch gibt". Und am besten „unter der Woche, dann müssen wir nicht in die Schule gehen".