Schulsanitätsdienst
Schon im Jahre 1979 hat das Kultusministerium ein KMS an alle bayerischen Schulen herausgegeben, daß in der 8. bis 10. Jahrgangsstufe ein Kurs in Erster Hilfe durchgeführt werden soll.
Um hierfür die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, war es erforderlich, Lehrkräfte entsprechend zu qualifizieren. Diese werden durch das Bayerische Rote Kreuz u.a. in der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen für den selbständigen Unterricht in Erster Hilfe geschult.
Schüler, die bei einem dieser Lehrer einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, sind meist hochmotiviert, ihr Wissen in die Tat umzusetzen. Deshalb hat das Bayerische Jugendrotkreuz den Schulen als Organisationsmuster den „Schul Sanitätsdienst" angeboten, der es ermöglicht, theoretisch Erlerntes in die Praxis umzusetzen.
Der Schulsanitätsdienst hat vorrangig die Aufgabe, bei Schülerunfällen qualifizierte Hilfeleistung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sicherzustellen.
Der Sicherheitsbeauftragte der Schule oder eine Lehrkraft, die sich für diese Aufgabe bereiterklärt, übernimmt die organisatorische Leitung dieses Dienstes. Jede Schülerin und jeder Schüler mit abgeschlossenem Erste Hilfe-Kurs kann sich freiwillig zur Mitarbeit entscheiden. Diese Schüler machen nach Plan wechselnd ihren Dienst und treten unter der Aufsicht der verantwortlichen Lehrkraft in Aktion, wenn sich Mitschüler verletzt haben, sich schlecht fühlen oder über Schmerzen klagen.
Angesichts steigender Unfallzahlen und dem viel beklagten schwindenden Mitverantwortungsgefühl unter Jugendlichen ist der Schulsanitätsdienst eine besonders sinnvolle und wertvolle Einrichtung, weil er soziales Empfinden schult, das Interesse am Nächsten weckt und den Blick trainiert, mögliche Gefahren zu erkennen und Unfälle zu vermeiden.
Die im Schulsanitätsdienst mitwirkenden Schülerinnen und Schüler und der Sicherheitsbeauftragte bzw. organisatorische Leiter können und sollten ihre Kenntnisse durch Information und Fortbildung beim BRK regelmäßig auffrischen, vertiefen und auf dem laufenden halten. Aufgrund der guten Erfahrungen mit den als Juniorhelfer ausgebildeten Kindern und nach Rücksprache mit Grundschullehrern wurde die Konzeption des Schulsanitätsdienstes auch für die Grundschule übernommen. Die Kenntnisse der Juniorhelfer erweisen sich in der Praxis bei der Mehrzahl der in den Schulen anfallenden Verletzungen als ausreichend.
