1. Camp on snow

Diesmal machten wir ernst. Da wir letztes Jahr Pech mit denn Wetter hatten, war heuer Premiere. Leider konnten wir außer uns selbst diesmal niemanden sonst von dieser Idee begeistern.

JRK Schweinfurt
1&2/1998

So fuhren wir frohen Mutes Freitagnachmittag mit Sack und Pack Zell bei Schweinfurt an. Unsere kühnsten Erwartungen wurden übertroffen, als wir den Platz mit „gigantischen" 7-8 cm Schnee bedeckt vorfanden. (Regionaldurchschnitt bis 1 cm). Wir mußten sogar mit Schneeschippe und Besen erst mal den Platz für unsere Jurte freischaufeln/ -kehren! Das Zelt stand dann auch ziemlich schnell, und es ging ans Einrichten. Zuerst eine Lage dicker Zweige, dann Reisig, darauf alte Teppiche und Matratzenschoner. Am Schluß noch Isomatte und Schlafsack; paaahh, total gemütlich, fast wie im eigenen Bett. Dann Fressalien, Kochzeug und Gepäck - fertig. Mit einem schönen Feuer hatten wir das Zelt schnell gemütlich warm. Zum Abendessen gab es Feuerzauber Texas, so richtig romantisch! Da wir nicht einfach nur öde rumsitzen wollten, brannten wir auch noch draußen ein Feuer an, studierten die Sterne, erzählten und verschwanden dann doch nach und nach in den Schlafsäcken. Die Zentralheizung funktionierte die ganze Nacht - wer wach wurde, legte nach. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, den Schlafsack zu verlassen, nahmen wir unser Frühstück in der wärmenden MITTAGS-Sonne ein. Es gab Rühreier aus gefrorenen Eiern (!) - etwas Warmes braucht der Mensch. Nach dem Spülen versuchte Dias, genug Schnee für einen Schneemann zusammenzukriegen, während der Rest schon Mittagessen kochte (Gemüserisotto).
Es artete geradezu in eine Riesenfresserei aus. Der Nachmittag sollte aber der körperlichen Ertüchtigung gehören, und so gings mit den Schlitten, die ansonsten als gute Sitz- und Transportmöglichkeit dienten, zum nächsten Hang. So viel Spaß hatten wird schon lange nicht mehr! Erst fuhren alle etwas zögerlich, aber da wir uns vor den SchlittenKids nicht blamieren wollten, gings immer schneller, bis Jürgen vor lauter Übermut fast in den zugefrorenen Bach gefahren wäre, hätte ein Maulwurfshügel nicht noch 10 cm vorher gebremst. Durch die vielen steilen Aufstiege waren wir alle ganz warm und zufrieden und gin
gen zurück, um das Abendessen vorzubereiten. Nach einem ausgedehnten Büffet versammelten wir uns wieder draußen, um mit der Sternenkarte heute ein paar Sternenbilder zu erkennen. Da es jedoch bewölkt war, vertrieben wir uns die Zeit mit dem Verbrennen von möglichst viel Holz, wodurch ein riesiges Feuer entstand, das die Nacht erhellte. In dieser Nacht schliefen wir zu gut, so daß unsere Zentralheizung den Geist aufgab. Dadurch war es etwas kälter, doch wir verkrochen uns einfach noch tiefer in die Schlafsäcke. Am nächsten Mittag gab es Bauernschmaus zum Frühstück, damit wir genug Kraft hatten um abzubauen. Mit Schlitten wurde alles zu den Fahrzeugen transportiert, und ab gings zurück nach Schweinfurt. Wir sind zwar etwas enttäuscht, daß uns fast niemand besucht hat (obwohl so viele sich angekündigt hatten), aber insgesamt war es ein super Wochenende, und auf jeden Fall machen wir so was im nächsten Jahr wieder- hoffentlich mit Euch! Ihr werdet die Ausschreibung im Herbst in der baff finden. Traut Euch ruhig, es macht riesigen Spaß! Wir grüßen Euch, Weicheier und Frostbeulen. Keep cool!

wir kochen