Wechsel im JRK

Nach über 20 Jahren als Referent des Bayerischen Jugendrotkreuzes wurde Thilo Fleischmann in einer Feierstunde verabschiedet

N.N.
1/2001

Viel Prominenz traf sich in der Landesgeschäftsstelle, um Thilo Fleischmann offiziell aus seinem Amt als Referent des Bayerischen Jugendrotkreuzes zu verabschieden. Als erste ergriff Renate Schmidt als Vorsitzende des Bayerischen Jugendrotkreuzes das Wort und dankte im Namen des gesamten Jugendrotkreuzes für die geleistete Arbeit. Nicht ohne Selbstironie verwies sie darauf, dass mit zunehmendem Alter die Zeit als „Berufsjugendlicher" vorbei sei.
In ihren kurzen Ansprachen verwiesen Heinz Köhler und Jürgen Götz auf die neuen zukünftigen Aufgaben, die auf Thilo Fleischmann in der BRK-Landesgeschäftsstelle warten. Bereits ab 1. Januar kümmert er sich in der Stabsstelle Verbandsentwicklung/ Freiwilligenarbeit um die Koordinierung des Zukunftsprojektes. In seiner Antwort erinnerte sich Thilo Fleischmann an manch aufregende Ereignisse im JRK und besonders an einen Aufenthalt in Mali, der ihm unvergessen bleibt - trotz der Malaria, die er mit nach Hause brachte und die ihn fast das Leben kostete.
Für den weiteren beruflichen und privaten Weg alles Gute!
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Aus Renate Schmidts Laudatio:

Nach seinem Zivildienst beim BRK begann Thilo Fleischmann am 19. Juni 1979 seine Tätigkeit als "Sachbearbeiter Gruppenarbeit" im Referat Jugendrotkreuz. Mit der großen Schulreform Mitte der 70er Jahre hat sich das Aufgabengebiet des Jugendrotkreuzes von der Schularbeit hin zur Gruppenarbeit geändert. T.F engagierte sich in diesem Bereich und wurde bereits im Oktober des selben Jahres zum Stellvertreter des damaligen Referatsleiters Josef Kastenmayer ernannt. Neben der Gruppenarbeit engagierte sich T.F besonders bei Internationalen Begegnungen. Das JRK führte in diesen Jahren viele Internationale Begegnungen durch. Manche Kontakte bestehen heute noch. Eine kleine lustige Geschichte habe ich mir erzählen lassen: T.F. und sein Referatsleiter Josef Kastenmayer wurden 1981 auf eine Internationale Begegnung in den Kreisverband Traunstein eingeladen. Der deutsche Delegationsleiter hat sie einfach auf eine Hütte in Reit im Winkl eingeladen und ihnen verschwiegen, dass die Hütte nur über einen einstündigen Fußmarsch, natürlich steil bergauf, zu erreichen war. Die Belgische Delegation erwartete sie auf der Hütte. T.F und J.K. bissen tapfer in den saueren Apfel und erstiegen den Berg. In den folgenden drei Jahren konnte T.F sein Engagement ausdehnen und gestaltete auch die Arbeit des JRKLandesausschusses mit. In Abstimmung mit der damaligen Vorsitzenden Dr. Mathilde Berghofer-Weichner wurde T.E am 1.10.1982 mit der Führung der Geschäfte des Referates JRK beauftragt. Am 01. April 1983 wurde T.F. zum Referent für das Jugendrotkreuz in Bayern bestellt. In seiner Zeit als Referent für das Bayerische Jugendrotkreuz hat T.E viel bewegt und ist viele neue Wege gegangen: Nach der intensiven Gruppenarbeit der späten 70er und frühen 80er Jahre wurde auch wieder an die Schularbeit gedacht und gemeinsam mit Arbeitsgruppen und den guten Kontakten zum KUMI Schulprogramme ins Leben gerufen. Ich möchte hier be
sonders an den Juniorhelfer, an die Erste Hilfe Ausbildung an den Schulen, an Arbeitshilfen wie "BabysitterDienst" und schlussendlich an den „Trau Dich" erinnern. Mehrere Ordnungsreformen fielen in die Wirkungszeit von T.E Mit großer Umsicht und großem Einsatz ist es ihm immer wieder gelungen, die Interessen des Jugendrotkreuzes im Gesamtverband zu verankern. Die Wettbewerbe wurden immer wieder den Bedürfnissen unserer Mitglieder angepasst, und ich darf an dieser Stelle an die Einführung der Altersgruppe Bambini auf Landesebene in diesem Jahr erinnern. Auch den Bereich der Ausbildung hat T.F gestaltet. Das heutige Modell der Grundausbildung für Führungskräfte in der Jugendarbeit wäre ohne ihn nicht in dieser Form entstanden. In den 90er Jahren rückten schließlich die Kinder in den Fokus des JRKReferenten. Im JRK-Landesausschuss regte er die Gründung einer Arbeitsgruppe Kinder an und konnte einige Impulse in die Arbeit der AG einbringen. Im Bayerischen Jugendring konnte er den Stellenwert des Jugendrotkreuzes gut darstellen und so manche Probleme meistern. Hier sei an die Diskussion um die Humanitären Jugendverbände erinnert. Auf Bundesebene hat T.E so manche Koalitionen geschmiedet und neue Impulse gegeben. Der BNW-Verbund (Landesverbände Bayern; Nordrhein; Westfalen-Lippe) brachte auf seine Anregung hin gemeinsam Arbeitshilfen heraus. Ein Verbund, der auch heute noch Bestand hat.
So eine Aufzählung kann nie vollständig sein und so möchte ich an dieser Stelle einfach DANKE sagen für Ihr Engagement in der Referatsleitung und für das Bayerische Jugendrotkreuz und Danke für all die Dinge, die Sie mit uns, für uns und für alle Mitglieder des Bayerischen Jugendrotkreuzes geleistet haben. T. E hat auf eigenem Wunsch das Referat Jugendrotkreuz zum 31.12.2000 verlassen. Er wird sich neuen Aufgaben in diesem Verband zuwenden. Nochmals vielen herzlichen Dank und alles Gute auf dem weiteren Berufsweg.

Lieber Thilo,
nach über 20 Jahren aktiver Arbeit im und für das Bayerische Jugendrotkreuz verlässt Du unseren Jugendverband. Kein Name ist so eng mit dem Bayerischen Jugendrotkreuz verbunden wie Deiner. Thilo Fleischmann war der Begriff für Jugendarbeit im Bayerischen Roten Kreuz. Viele haben Dich kennen und schätzen gelernt. Auch ich hatte das Glück, ein schönes Stück Weg mit Dir gemeinsam zu gehen und die Geschicke unseres JRK's zusammen mit Dir zu gestalten. Ich möchte mich persönlich bei Dir für die Unterstützung in all den Jahren recht herzlich bedanken und diesen Dank natürlich auch im Namen des Bayerischen Jugendrotkreuzes aussprechen. Du warst uns ein Kamerad und vielen ein Freund. Wir werden Deine Verdienste um diesen Jugendverband nicht vergessen und wünschen Dir für den weiteren beruflichen wie auch privaten Lebensweg alles erdenklich Gute.
Vergelt's Gott, lieber Thilo!
Dein Hans-Michael Weisky Stellvertretender Vorsitzender des JRK & Stellvertretender JRK-Bundesleiter