angry young men - Streitschlichter

Endlich ist es soweit: das Streitschlichterprogramm "angry young man" hat aus Nordrhein-Westfalen kommend die Grenze zu Bayern überschritten! 17 wackere Teilnehmer aus Oberbayern, Schwaben, Ober-/ Mittelfranken, Niederbayern /Oberpfalz fanden von 9. - 11. März 2001 die Zeit und den Weg in das Institut für Jugendarbeit in Gauting, um an der 1. Streitschlichter-Fortbildung teilzunehmen.

Kerstin Sandmair & Sigrid Busch
Kerstin Sandmair & Sigrid Busch
2/2001

Streit und Konflikte sind unabänderliche Bestandteile unseres Lebens und bestimmen häufig den Alltag an unseren Schulen. Wenn die Beteiligten sich hilflos gegenüberstehen, weil ihnen Lösungswege fehlen oder die bekannten nicht funktionieren, kommt es desöfteren zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Das JRK-Streitschlichterprogramm will versuchen, engagierte Jugendliche zu finden, die bei einem Streit vermittelnd tätig werden. Bei Konflikten, die z. B. in ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis auftreten, sollen die Streitschlichter fähig sein, das Klima positiv zu verändern.
Zu diesem Zweck wurde der Referent Helmut Püschel vom LV Nordrhein aus Düsseldorf "eingeflogen". Der Autor der Arbeitshilfe "angry young man - Konfliktlösungs- und Streitschlichtungsprogramm für Schulen" versuchte, uns mit Hilfe vieler Übungen auf eine derartige Aufgabe vorzubereiten. An diesem Wochenende haben wir nicht nur gelernt, was "Konflikt", "Streit" oder "Gewalt" ist, sondern auch in Rollenspielen versucht, "Streit zu schlichten". Mit Hilfe verschiedener Übungen und Spielen durften wir selbst Gewalt erfahren, Gewalt ausüben und Gewalt beseitigen. Helmut ließ uns die Eröffnung einer Streitschlichtersitzung einüben, lernen, wie man Zugewandtheit vermittelt und richtig zuhört, klärend nachfragt, wie man bestärkt oder Impulse gibt, beruhigt und klare Haltung bezieht. Wir erfuhren, dass man Konflikte nicht verhindern kann, sondern lösen muss.
Zum Zwecke der Lösung führte er uns in eine Checkliste ein, die für das Streitschlichtungsprogramm ausschlaggebend und kennzeichnend ist. Sie stellt die Vorgehensweise einer Schlichtung dar. Darin sind u. a. die Eröffnung, die Klärung des Problems und die Besprechung möglicher Lösungen enthalten. Wichtig ist auch, die schließliche Einigung per Vertrag schriftlich festzuhalten, diesen dann z. B. mit einem Händedruck zu besiegeln und darauf zu achten, dass das Abkommen fair ist und auch eingehalten werden kann. Natürlich haben wir uns an diesem Wochenende nicht nur mit der Streitschlichtung befasst, sondern auch genug Zeit für 's "Vergnügen" gefunden und neue Bekannte kennengelernt. In der optimal für Fortbildungen geeigneten Jugenbildungsstätte gab es genug Möglichkeiten, um sich gemütlich mit anderen zu unterhalten, Billard zu spielen oder "die Sau raus zu lassen". Alles in allem war die von Karin vom Fachgebiet JRK in München organisierten und geleiteten Fortbildung äußerst gelungen und hinterließ einen bleibenden Eindruck!