Eine kleine Geschichte der Humanität

In einer beispiellosen Aktion hat das JRK Pförring einen Kabarettabend als Benefizaktion veranstaltet, dessen Erlös für Meri gespendet wird. Ein Beispiel, das Schule machen könnte.

Sabine Weise
Sabine Weise
2/2002

Es gibt da ein Mädchen, das es nicht so gut hat wie wir meisten hier in Deutschland. Ein Mädchen, dem in sehr jungen Jahren ein schrecklicher Unfall passiert ist. Ihr wisst, wen ich meine: Unsere Meri! Wir, das JRK Pförinngen haben uns den Einsatz für Meri ganz groß auf die Fahnen geschrieben und daher versucht, für Meri sehr viel Geld aufzubringen. Zunächst waren das nur ganz kleine Aktionen, doch die brachten nicht viel ein. Da überraschte uns eines Tages einer unserer Gruppenleiter, ein großer Comedy Fan, mit der Nachricht, dass er an den Kabarettisten Günter Grünwald eine Email geschrieben hätte mit der Anfrage, ob Günter Grünwald die Kampagne für Meri unterstützen wolle. So ein Wahnsinn!
Als dann aber die Antwort kam, dass Günter gerne bereit sei, bei uns aufzutreten - OHNE GAGE! - waren wir erst mal platt. Dann brach das Chaos aus. Wer hat so was schon mal gemacht? Was ist zu tun? Werbung, Raum, Bühne, Licht, Presse ... und und und??? In der nächsten Gruppenstunde holten wir erst mal tief Luft und versuchten, m Ruhe zu überlegen. Aufgaben wurden verteilt: Einer kümmert sich um die Bühne, ein anderer um die Presse usw. Bei unseren Gruppenleitern liefen alle Fäden zusammen. Nach vier Wochen Vorbereitung war alles so weit gediehen, dass wir die Veranstaltung öffentlich machen konnten. Das bedeutete noch einmal eine logistische Herausforderung wie Plakate drucken, verteilen, aushängen, dann der Kartenvorverkauf und immer die bange Frage: Kommen denn auch genügend Zuschauer? Diese Sorge war allerdings völlig unbegründet. Binnen kurzem waren die Karten restlos ausverkauft. Wir hätten auch einen größeren Saal füllen können, doch Günter wollte nur m einem intimeren Rahmen auftreten. Dann war er da, der 21 März 2002. Alles lief zunächst wie am Schnürchen. Doch dann, oh Schreck! Der Stecker für die Bühnentechnikpasste nicht! Was nun? Gunter war schon im Anrollen. Panik! Jeder schwärmte aus, um einen passenden Stecker zu finden. Nach einer Stunde endlich das große Aufatmen: Stecker gefunden. Langsam füllt sich der Saal. Um 20.00 Uhr überreicht unser Gruppenleiter nach ein paar Begrüßungsworten unser Geschenk an Gunter. Dann gibt es noch einige uneingeplante Sätze vom KBL und schließlich beginnt das Programm. Der Saal bebt vor Lachen. Günter zieht das Publikum eineinhalb Stunden lang voll in den Bann. Er hält den Gästen einen Spiegel unserer Gesellschaft vor die Augen, auf eine ganz eigene Art. Hinterher will der Applaus nicht enden. Dieser super Erfolg wäre ohne die tolle Zusammenarbeit mit Gunter Grünwald und seiner Agentur "de Sully" nicht möglich gewesen. Wir bedanken uns auf diesem Wege noch mal ganz herzlich bei allen, die uns geholfen haben.