Aktionstag mit Behinderten

Am 6. Juli machte das Jugendrotkreuz München einen Aktionstag der besonderen Art: Unter dem Motto "Come together" nahmen jeweils 18 Jugendliche vom Jugendrotkreuz und 18 Jugendliche aus der Offenen Behindertenarbeit (OBA) des Monseniore Bleyer-Haus in München an einer RaftingTour auf der Isar teil.

Paul A. Polyfka und Uschi Nätebusch
Paul A. Polyfka
3/2002

Zum Kennenlernen wurden bereits die Sitzplätze auf der Fahrt nach Lenggries bunt verteilt und der erhoffte Erfolg blieb nicht aus: Es bildeten sich bereits die ersten Freundschaften. An der Isar wurden wir schon von unseren Bootsführern erwartet. Nachdem sich jeder in einen Neoprenanzug gezwängt hatte, konnte es endlich in die Boote gehen. Wieder in gemischten Gruppen fing das richtige Abenteuer an. Würden es alle schaffen? Hatte vielleicht jemand Angst vor dem Wasser? Und wie verhält sich ein spastisch gelähmter Nichtschwimmer, wenn er aus dem Boot fällt? Alles Fragen, die vor allem den Organisatoren leichte Kopfschmerzen bereiteten. Doch alle Sorgen waren umsonst, denn die Fürsorge der JRKler für für die Teilnehmer der OBA und auch umgekehrt, sorgte dafür, dass alle die Rafting-Tour so richtig genießen konnten.
An der Isar-Burg, der wohl aufregendsten Stelle der gesamten Fahrt überhaupt, ging es an die Grenzen vieler. An dieser Stelle ist die Isar extrem steil und zudem versperren jede Menge großer Steine den Weg. Alle fünf Boote machten vor dieser schwierigen Passage eine kurze Pause, damit jeder es selbst entscheiden konnte, ob er dieses Hindernis überwinden möchte, oder nicht. Am meisten hat Seppi vonder OBA beeindruckt. Der halbseitig gelähmte Nichtschwimmer war nicht davon abzubringen, diese gefährliche Stelle im Boot überwinden zu wollen. Und er meisterte sie ebenso, wie alle anderen Boote auch.
Mit einem abschließenden Grillfest m der Cafeteria der OBA ging dieser Tag dann Ende. Was bleibt, ist nicht nur die Vorfreude auf ein Wiedersehen (die Sommerfreizeiten des JRK München und die der OBA gehen dieses Jahr nach Kroatien), sondern auch die Erkenntnis, dass diese Veranstaltung auf gar keinen Fall eine Eintags-Fliege bleiben soll. Die Schnittstelle zwischen der Jugendarbeit des JRK München und der der Behinderten wird auf jeden Fall ausgebaut.