
Der Einzug der Germanen
Seit über 10 Jahren besteht ein fester Kontakt zwischen dem Kreisverband Berchtesgadener Land und dem Komitat Zala des ungarischen Roten Kreuzes. Jetzt war es an der Zeit, diese Partnerschaft auf die Jugend auszudehnen.
Uhd so packten 13 Jugendrotkreuzler aus dem BGL und ihre drei Betreuer (Hias Rein, Matthias (Louis) Graspointer und Andi Wimmer) ihre sieben Sachen und unternahmen eine kleine Reise an das Nordufer des Plattensees, oder besser gesagt nachBalatonederics. Insgesamt waren 106 Teilnehmer aus Ungarn, Slowenien und dem Berchtesgadener Land an diesem internationalen Jugendlager des Katastrophenschutzes beteiligt. Das Älter der „Lageristen" war zwischen 12 und 18 Jahren, wobei unsere Jugend den Durchschnitt wohl etwas anhob. An einem Sonntagabend kamen wir glücklich aber erschöpft von sieben Stunden Fahrt (inkl. Stau und klitzekleinem Umweg) in der Unterkunft an. Sofort wurde uns die Gastfreund
schaft der Gastgeber bewusst, als wir den reichhaltig gedeckten Tisch sahen. Danach begaben sich alle frühzeitig ins Bett. Zu diesem Zeitpunkt wusste keiner, dass dies der längste Schlaf in diesen 6 Tagen sein würde!!! Am nächsten Morgen riss uns Sirenengeheul aus dem Tiefschlaf. Es dauerte, bis Jeder registrierte, dass das der „sanfte" Weckdienst für diese Woche war. Jetzt stand die offizielle Begrüßung auf dem Programm. Der militärische Stil dieses Antretens ließ uns der kommenden Woche leicht irritiert entgegensehen. Das Programm für diesen Aufenthalt war so vielfältig und abwechslungsreich, wie es sich keiner hätte ausmalen können. Die nächsten Tage informierten uns Feuerwehr, Katastrophenschutz und Polizei über ihre Arbeit. Eine Erste-Hilfe Vorführung von Ungarn und Oberbayern zeigte die klitzekleinen Unterschiede bei der Versorgung. Und dann war da noch der ,,Kulturschock-Dienstag". Sechs Stunden liefen (wirklich, liefen!!) wir von einem Museum zum anderen. Das Marzipan-, Puppen, Adels- und Heimatmuseum sind nur vier davon. Weiter ging es mit dem Schloss von Kesthely Dies wurde bei unserer Besichtigung gleich von uns geputzt. Als Schutz für den Boden bekam nämlich jeder Besucher kleine Filzpantoffeln zum Überziehen. Und so sausten wir als lange Putzkolonne durchs ganze Schloss. Wobei wir
schon den einen oder anderen ermahnenden Blick eines Wächters einheimsten. Eine Schiffsrundfahrt auf dem Plattensee durfte natürlich nicht fehlen. Die restlichen Stunden konnten wir dann noch zum Shopping nutzen. Spiel, Spass und Sport kamen in dieser Woche nie zu kurz. Neben Tischtennis, Volley- und Fußball (danke Stella!) war auch eine Bademöglichkeit vorhanden. Hier lernte man die anderen Nationalitäten kennen, und die anfänglichen Sprachprobleme waren dank Hände, Füße und unserer beiden Dolmetscher Judit und Tomas' bald kein Problem mehr. Die Abende wurden dank des guten ungarischen Weins, der nie ausgehen wollte, immer länger. Die LagerfeuerSpezialität von Andi und Louis, flambierte Bananen, waren für alle eine willkommene Abwechslung. Am Freitag endete die super gelungene Woche mit einer Disco und Miss- und Misterwahl. Und unglaublich - gleich beide Titel gingen an das Berchtesgadener Land (nochmals Gratulation, Tanja und Hias)! Diejenigen, die nicht dabei waren, haben eine pfundige und mit viel Spaß gewürzte Woche versäumt. Doch lasst die Köpfe nicht hängen, denn nächsten Jahr planen wir ein Lager und dann trifft man wieder alte Bekannte und neue Gesichter. Und so beende ich diese Berichterstattung mit einem: KöZöNEM SEPENÜ (ungar. = Dankeschön, Vergelt's Gott, Merci usw.)