Kreisverbändetreffen Schwaben

„Wenn es auch nur einen unter uns gibt, der das Gefühl nicht kennt, alles hinwerfen zu wollen und aufzuhören, ich bezweifle, dass er zu uns gehört."

N.N.
1/2003

Mit diesem Zitat begann Dr. Erwin Nagl, Rektor und Diplompädagoge aus Wemding / Nordsehwaben, sein Tagesseminar für die schwäbischen LdJAs und die Vertreter der Kreisausschüsse. Erstmals wurde ein Tag des insgesamt zweitägigen Kreisverbändetreffens im Dezember 2002 in Jettingen für eine Fortbildung reserviert. Das Zitat führte auch gleich mitten ins Anliegen des Tages. Wer kennt das nicht? Man gibt sich die größte Mühe als Leiter, aber die Resonanz ist, gelinde gesagt, mäßig. Es fehlt einfach „an der Motivation". Zuerst bei den anderen, dann aber schnell auch bei einem selbst. Nagl zeigte, wie man diesen Teufelskreis durchbrechen kann. Unter dem Tagesthema „Führungsverhalten und Mitarbeitermotivation" gab er Tipps, wie man als LdJA seine Aufgabe so wahrnimmt, dass auch Andere gerne im Führungsteam mitarbeiten. Das Wichtigste dabei: Ein
kooperatives, auf Dialog aufgebautes Führungsverhalten. Eine Meinung vertreten, aber auch aktiv zuhören und andere Meinungen gelten lassen. Nur wenn die Beziehungsebene stimmt, kann auch eine sachliche Arbeit erfolgen. Anerkennung, Respekt und Resonanz sind daher in der Jugendarbeit unverzichtbar. Mit verschiedenen Übungen und Gruppenarbeiten kamen die Teilnehmer diesem Kern näher. Dass Dr. Nagl weiß wovon er spricht, zeigt schon sein Lebenslauf. Er war selbst jahrelang Gruppenleiter und Führungskraft beim JRK im Ostallgäu, bevor er Pädagogik studierte. Schließlich widmete er seine Doktorarbeit und ein Buch der Frage, was Jugendgruppenarbeit für Jugendliche leistet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Gerade die JRK-Arbeit eröffnet Jugendlichen Handlungsäume, in denen sie ernst genommen werden. Eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung!" (erschienen im Jahre 2000 unter dem Titel „Pädagogische Jugendarbeit" im Juventa Verlag).