Bleibt alles anders?!

Die ersten 100 Tage Eindrücke aus der Sicht des Vorsitzenden, kritisch und offen.

Dr. Holger Krems
2/2003

Liebe Jugendrotkreuzlerinnen, liebe Jugendrotkreuzler, dieses Lied von Herbert Grönemeyer hörte ich im Februar, als ich von der Jugendrotkreuz-Landesversammlung nach Hause fuhr. Und als vor kurzem die Konzerte in Nürnberg und München stattfanden, musste ich wieder daran denken. Er hat es unter anderen Voraussetzungen geschrieben, aber dennoch steht es für Alt und Neu, für Festhalten und Infragestellen, für Sicherheit und Risiko, für Bewährtes und noch nicht Erprobtes, für Stillstand und Veränderung.
Im Laufe dieser 100 Tage nahm ich die Gelegenheiten wahr die sich boten. Ich besuchte Jugendrotkreuz-Bezirksversammlungen, Bezirksausschuss-Sitzungen, Wettbewerbe der
Wasserwacht-Jugend und des Jugendrotkreuzes, aber auch lokale und regionale Veranstaltungen, Hatte ich doch gedacht, dass es vielleicht für einige ein Problem darstellen könnte, dass nun kein(e) Prominente (r) mehr dem Bayerischen Jugendrotkreuz vorsteht, sehe ich mich regelmäßig dem Ausdruck der Freude über mein Erscheinen gegenüber. Als Vorsitzender sehe ich es als meine Pflicht an, gerade durch direkten Kontakt und persönliche Anwesenheit den Menschen Dank zu sagen und deren Leistung anzuerkennen, die unser wichtigstes Gut darstellen: Euch, den Mitgliedern und Gruppenleitern im Bayerischen Jugendrotkreuz.
Natürlich kam auch die Gremienarbeit nicht zu kurz. Sitzungen des BRK-Präsidiums (dem ich nun als Vorsitzender angehöre und in dem ich herzlich aufgenommen wurde), des BRK-Landesvorstands, des Runden Tischs der Gemeinschaften (in dem das Jugendrotkreuz die Geschäftsführung inne hat) und des Kuratoriums der Leonore von Tucher-Stiftung. Als besondere Leistung schätze ich die Gründung des "Runden Tischs der Jugendarbeit im BRK'' ein, der im April erstmalig tagte. Hier treffen sich die führenden Vertreter von Bereitschafts-Jugend, der Bergwacht-Jugend, der Wasserwacht-Jugend und des Jugendrotkreuzes zum informativen Austausch auf dem "kurzen Dienstweg'' in offener und lockerer Atmosphäre.
Was stand noch an? Die Besetzung des Postens des Geschäftsführers des Bayerischen Jugendrotkreuzes. Hier machten wir, Wolfgang Hödl und ich, uns das Leben nicht leicht. Ging auch gar nicht. Aufgrund der allgemeinen, schlechten Situation auf dem Arbeitsmarkt waren unzählige Bewerbungen eingegangen, die mit (und dank) der Unterstützung durch die Personalabteilung gefiltert und ausgewertet werden mussten. Danach kamen
die Bewerbungsgespräche; an deren Ende hatte sich die bisherige Bildungsreferentin, Silke Hießerich, die zu diesem Zeitpunkt die Geschäfte bereits kommissarisch führte, gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt.
Gemeinsam mit dem Team der Geschäftsstelle versuchen wir, trotz derzeitiger personeller Unterbesetzung, das Jugendrotkreuz weiter nach vorne zu bringen. Zum Thema Personal fanden schon erste Gespräche, auch mit dem Landesgeschäftsführer, statt, die Zeit der Wettbewerbe kommt bzw. ist schon da, die neue Ordnung des Bayerischen Jugendrotkreuzes, ein innovativer, struktureller und inhaltlicher Meilenstein im Bereich der Regelwerke der Jugendverbände, ist auf dem Weg zur Verabschiedung, eine Großveranstaltung für das gesamte Bayerische Jugendrotkreuz soll für das Jahr 2004 vorbereitet werden, und es wird noch mehr.

„Es gibt viel zu verlieren, du kannst nur gewinnen, genug ist zuwenig - oder es wird so wie es war..."
so singt Herbert Grönemeyer im Laufe seines Liedes. Ich sage: Es gibt viel zu tun, packen wir's an! Oder, um in der Sprache des Jugendrotkreuzes zubleiben: Nicht reden, handeln!
Ich freu' mich auf die nächste Veranstaltung mit Euch, Euer Dr. Holger Krems - Vorsitzender des Bayerischen Jugendrotkreuzes