onbehennert mateneen - unbehindert miteinander

- das war der Slogan des diesjährigen Crossroadscamp, das von 25. Juli bis 5. August in Luxemburg stattfand. Das Camp war, entsprechend dem europäischen „Jahr der Menschen mit Behinderung" auch für Behinderte ausgeschrieben, von denen auch viele vertreten waren, vom Legastheniker über einen Schwerhörigen, mehreren Rollifahrern bis zu Autisten.

Andrea Paukner
Andrea Paukner
4/2003

Leider war ich die Einzige aus Deutschland, die sich bundesweit als Delegierte für das JRK angemeldet hat, was aber für mich auch nicht so schlimm war. Ich hab mich mit den anderen bestens verstanden und hatte meinen Spaß. Unter den vier angebotenen Workshops konnte jeder den passenden für sich finden. Der erste war der News-Workshop. Die Teilnehmer gestalteten die homepage www.croix-rouge.lu/crossroads (schaut einfach mal rein und hinterlasst eine Nachricht im Gästebuch). Sie machten auch viele Fotos bei den Ausflügen, auf denen wir vor allem testeten, ob Einrichtungen, wie z.B. das Kaufhaus, auch für Behinderte geeignet sind. Patrick übernahm u.a. diese Aufgabe. Er ist blind und hat dort am Tresen nach einer Begleitperson gefragt, die ihm bei seinen Besorgungen behilflich sem könnte. Es hat zwar gedauert, aber bestens geklappt. Em anderer Workshop war der Puzzle-Workshop. Die ursprüngliche Idee war, dass jeder Teilnehmer einen Teil mit nach Hause nimmt, aber das Puzzle ist einfach zu schön geworden, um es zu zerschneiden. Der Art-Workshop hat den Kirschbaum im Garten verschönert und dort alle Teilnehmer und Länder verewigt. Für den letzten Abend hatte der Event-Workshop eine Vorführung und ein schönes Gedicht vorbereite! Aber wir haben auch vieles andere unternommen. Am ersten Tag lockte schon das 100-jährige Brückenfest in Luxemburg-Stadt mit vielen Attraktioen, wir besichtigten den Palast des Herzogs und die wichtigsten Städte in Luxemburg, wie Clearvaux und Echternach. Dort hielten wir ein Picknick und konnten den Rest des Tages im See oder in der Stadt verbringen. Bei den heißen Temperaturen des Augusts durfte natürlich auch der Besuch im Freibad nicht fehlen. Abends hatten wir auch ein Openairkino und Lagerfeuer, was zu jedem richtigen Camp dazugehört. Jede Nation hat sich für einen Vormittag Spiele überlegt und an emem Abend das Land vorgestellt. So konnten wir jedes Land kennen lernen und auch Spiele austauschen und gleich ausprobieren. Bei den Spielen und dem nationaltypischen Abend habe ich mit den Österreichern zusammengearbeitet - alleine wäre auch blöd gewesen.
Es war äußerst positiv, dass sich jeder um jeden gekümmert hat, egal welche Behinderung er hatte oder aus welchem Land er kam. Es war richtig integrative Gruppenarbeit, bei der auch der Spaß nicht zu kurz kam. Die ersten Ängste oder Hindernisse waren nach zwei Tagen verschwunden und die Gruppe hat super harmoniert, was das Camp zu einem unvergessenen Erlebnis für alle machte. Das erste Nachtreffen wird bereits organisiert, und hoffentlich sehe ich auf dem geplanten Internationalen Zeltlager in München auch einige vom CROSSROADS 2003 wieder!