Erlebniswochenende

Pünktlich zur Sommerpause hatten sich 13 Jugendrotkreuz-Gruppenleiter des Berchtesgadener Lands durchgerungen, ein ganzes Wochenende an einer Exkursion "Erlebnispädagogik" teilzunehmen. Vor allen Dingen feierten wir den 30. Geburtstag von unserem Matthias Graspointner.

Edith Jäkel
Edith Jäkel
4/2000

Sich eigenständig zu versorgen, Schlafplatz selbst aufbauen, Schluchten überqueren und am Hochseilgarten ein kleines Stück über seine Grenzen hinauszugehen, das waren die Vorgaben von Armin Körner, Mitarbeiter der Caritas Suchtberatung Bad Reichenhall. Ziel des Wochenendes war, dass die Gruppenleiter als Multiplikatoren Erlerntes, wie Selbstvertrauen, richtige Kommunikation, vorhandenes Potential optimal nützen, Gefahren erkennen und eigene Grenzen akzeptieren, und all dieses ihren Gruppenmitgliedern in den Gruppenstunden weiter geben. Auch war das Programm als kleines Dankeschön an die Gruppenleiter für die geleistete Arbeit gedacht. Für die jungen Rotkreuzler war der Aufbau des Schlaf- und Essensplatzes noch die leichteste Aufgabe. Betreuer Armin Körner staunte nicht schlecht, als er ein riesengroßes Schlafzelt mit komfortablen Feldbetten sowie ein Küchenzelt mit kompletter Feldküche und Essensplatz vorfand. Als dann der Matthias noch den Grill anwarf und Leckeres grillte, wurde erst einmal mit allem Drum und Dran Geburtstag gefeiert. Als Beitrag dazu hatte die Sonja leckeres Tiramisu gemacht und auch andere kleine Köstlichkeiten waren zu finden. Schwierig wurde es erst, als Kooperation gefragt wurde. Da wurden z.B. drei Teilnehmer aneinander gefesselt und mussten sich ohne Gewalt befreien. Oder ein „Atomeiler" musste geborgen werden, wobei die Teilnehmer, die als „Werkzeug" Fungierten, blind waren und die restlichen Sehenden nur durch genaue Anweisungen ins Geschehen eingreifen durften. Hier erfuhren schon einige die oft ungenaue und unzulängliche Kommunikation untereinander. Nächste Aufgabe war es, eine Schlucht mit Hilfe einer selbstgebauten Seilbahn zu überqueren. Hilfsmittel wie Schnüre, Seile, Haken, Klettergurte und Helme wurde zur Verfügung gestellt. Wie diese Hilfsmittel eingesetzt werden könnten, mussten die Teilnehmer selbst planen und entscheiden. Nach eingehender Sicherungs- und Knotenkunde konnte es dann losgehen. Der theoretische Plan war schnell und einfach erstellt, doch vor Ort erwies sich alles schwieriger als gedacht. So war das Bächlein, aufgrund Dauerregens, zu einem reissenden Gebirgsbach angeschwollen, die Schlucht selbst viel tiefer als angenommen und das Rauschen des Wassers so laut, dass jedes Wort verschluckt wurde. Aber mit viel Teamgeist wurde diese Aufgabe gelöst. Zur Belohnung durfte jeder mit der Seilbahn zur anderen Seite fahren. Krönender Abschluss war sicher der Besuch des Hochseilgartens in Baumgarten. Allein der Aufstieg zur 12 m hohen Plattform verlangte von einigen schon sehr viel Mut. Oben angelangt bewältigte man mehr oder weniger begeistert die gestellten Aufgaben. Ein erlebnisreiches Wochenende war es allemal. Herzlichen Dank gilt Armin Körner und seiner Mitarbeiterin Heidi von der Suchtberatung Bad Reichenhall, die diese Aktivitäten ermöglicht hat. Lob auch an die Küchenchefin Edith Jäkel (auch ein LdJA kann mal nützlich sein!), die mit Hilfe aller nicht nur fürs leibliche Wohl gesorgt hat, sondern diesen Trip auch mit organisierte.