Kein Kahlschlag in der Jugendarbeit

Unter diesem Motto fand am 10. Januar 2004 auf dem Odeonsplatz in München eine Demo der Jugendverbände und Jugendringe statt

Silke Hießerich
1/2004

Rund 15,000 Jugendliche forderten die Bayerische Staatsregierung auf, die angekündigten Kürzungen in der außerschulischen Jugendarbeit auf keinen Fall umzusetzen. Ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter/-innen aus Jugendverbänden, den Stadt-, Kreis- und Bezirksjugendringen sowie der Offenen Kinderund Jugendarbeit waren dem Aufruf des Bayerischen Jugendringes (BJR) zur Protestkundgebung nach München gefolgt und protestierten nachdrücklich gegen die angesetzte Kahlschlagpolitik. Die vorgesehene Einsparquote von 2,5% im Haushalt des Kultusministeriums hätte das Jugendprogramm der Bayerischen Staatsregierung mit rund 30% Einsparungen belastet! Diese Kürzungen konnten zumindest soweit zurückgenommen werden,
dass anstatt der angekündigten 30% , nur noch Kürzungen in Höhe von 15% anstehen - d.h. von den bisher zur Verfügung stehenden 25 Millionen Euro Jugendprogramm stehen voraussichtlich im Jahr 2004 nur noch ca. 18,6 Millionen zur Verfügung! Die Zurücknahme der ursprünglich noch höher angesetzten Kürzungswelle ist sicherlich in hohem Maße der gut gelungenen Demonstration zu verdanken, die auch außerhalb des BJR, bei den Medien und in der Politik für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Allein vom Bayerischen Jugendrotkreuz waren rund 200 Jugendliche aus den Kreisverbänden Landsberg, Roth-Schwabach, Ansbach, Fürth, Rosenheim, Rhön-Grabfeld, Miesbach, Pfaffenhofen, Traunstein, München, Erding, Aschaifenburg, Dachau, Nürnberg-Land, Kehlheim, Schwandorf und Neu-Ulm angereist, um sich an der Demo zu beteiligen. Mit Transparenten, Trillerpfeifen und Bollerwagen zogen die Jugendrotkreuzler, Wasserwachtier und Bereitschaftler nach der Kundgebung am Odeonsplatz in einem etwa 2 km langen Demonstrationszug durch die Münchner Innenstadt mit, vorbei an der Bayerischen Staatskanzlei.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an den stellv. LdJA im Kreisverband Landsberg, Andreas Wenker, und sein Team. Mit einem SanZelt übernahmen sie für das Jugendrotkreuz die Erstversorgung und richteten her gleichzeitig einen Treffpunkt für die beteiligten BJRK-Gruppen ein. Ein großes Dankeschön außerdem an die Bereitschaften im Kreisverband München, die die Demoteilnehmer mit heißem Tee versorgten.

Andy Wenker (Mitte) übernahm mit seinem Team aus dem KV Landsberg Aufbau und Betreuung des SanZeltes
Der Tee der Bereitschaften München fand reißenden Absatz
Roman Dreesbach, Landesjugendwart der BRK-Bereitschaften, war selbst aktiv vor Ort

Geplante Kürzungen des Bayerischen Jugendprogramms: Summe Gesamtkürzung 6,9 Mio. - Prozentuale Kürzung ca. 28%