400 mahnende rote Hände

JRK -Gruppe übergibt 400 Handabdrücke der weltweiten Aktion „Red Hand“ an Innenstaatssekretär Gerhard Eck.

Martina Bätz
BRK, Martina Bätz
1/2011

BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Lindörfer und Reinhold Dietsch, BRK-Bezirksgeschäftsführer, äußerten Anerkennung und Respekt für das soziale Engagement der Grettstadter Jugendrotkreuz-Gruppe, in deren Namen Maria Dürr, Lisa Brändler und Martina Bätz (stellv. Leiterin der Jugendarbeit) die gesammelten 400 „Roten Hände" an Innenstaatssekretär Gerhard Eck übergaben.

Seit 2002 verbietet ein Zusatzprotokoll der UN- Kinderrechtskonvention, Kinder unter 18 Jahren in Kriegen und Konflikten als Soldaten einzusetzen. Trotzdem gibt es weltweit noch rund 250.000 Kindersoldaten. Diese Tatsache bewegte die Mitglieder der Jugendrotkreuz-Gruppe in Grettstadt dazu, die weltweite Aktion „Red Hand“ zu unterstützen: Sie sammelte bei allen möglichen Gelegenheiten rote Handabdrücke auf weißem Papier: das plakative Protest-Symbol dieser Aktion. Diese Sammlung „Roter Hände“ hat die Gruppe an Innenstaatssekretär Gerhard Eck übergeben – mit der Bitte, diese bis zum „Red-Hand-Day“ an entsprechende Verantwortungsträger weiterzuleiten.

 

Die Grettstadter Jugendrotkreuz-Gruppe beschäftigte sich längere Zeit mit den Inhalten dieser Aktion. Mit der Aktion „Rote Hand“, der zentralen Aktion des Deutschen Bündnisses gegen Kindersoldaten, richten die Jugendlichen folgende Forderungen an deutsche, europäische und internationale Politiker: Das Mindestalter von Soldaten soll 18 Jahre sein. Diese Forderung betrifft auch Deutschland, wo sich Jugendliche bereits mit 17 Jahren freiwillig zur Bundeswehr melden können. Gegen die Rekrutierung von Kindersoldaten soll mit allen legalen Mitteln vorgegangen werden, meint die Jugendrotkreuz- Gruppe. So sollen Staatskonten solcher Länder eingefroren und ein Einreiseverbot für Politiker aus diesen Ländern ausgesprochen werden.

Auf die Rüstungsindustrie und den Waffenhandel soll entsprechender Druck ausgeübt werden, um speziell die Produktion leichterer und rückstoßärmerer Waffen, wie sie verstärkt für Kindersoldaten gekauft werden, nicht weiter zu entwickeln. Intensive Kontrollen des Waffenhandels sollen verhindern, dass diese Waffen in Kinderhände kommen.

„Darf ich um deine Hand bitten?“ Rote Hände sammeln auf der Unterfrankenschau in Schweinfurt

Den Kindern und Jugendlichen, die den Grauen des Krieges entkommen sind, soll Unterstützung geboten werden, um deren traumatische Erfahrungen zu bewältigen und ein neues Leben beginnen zu können. Den Hilfsorganisationen müssen international Gelder dafür zur Verfügung gestellt werden. Dies gilt auch für vorbeugende Maßnahmen, zum Beispiel für die Bekämpfung von Armut. Ehemalige Kindersoldaten, die nach Deutschland fliehen konnten, brauchen psychosoziale Unterstützung und eine sichere Lebensperspektive. Sie müssen vor der Abschiebung geschützt werden und Asyl bekommen, fordern die Aktivisten der „Roten Hand“.

Weitere Informationen zur Aktion finden Sie hier und hier