Sommercamp in Island

Seit einigen Jahren veranstaltet das isländische Jugendrotkreuz im zweijährigen Rhythmus ein internationales Sommercamp. Der diesjährige Workshop stand unter dem Motto „Children in War“. Die insgesamt 30 Teilnehmer, die in die Nähe der Hauptstadt Reykjavik eingeladen waren, kamen aus acht verschiedenen Nationen. Aus Deutschland wurde Martin Glaser aus dem BV Bayreuth vom JRK GS als Delegierter entsandt.

Martin Glaser
Martin Glaser
3/2004

Das Sommercamp wurde dieses Jahr im Westen Islands in Snorrastathier veranstaltet. Von dort aus konnte in kleinen Touren sowohl
die Küste, als auch ein Vulkankrater erkundet werden. Sehr beeindruckend war dabei der Blick in den Krater, selbst wenn der letzte Ausbruch vor achttausend Jahren stattgefunden hatte. Natürlich durfte auch ein Bad in einer für Island typischen heißen Quelle nicht fehlen. Das Wasser hatte  ohne zusätzlich erhitzt zu werden Temperaturen bis 42C. Selbst das Warmwasser für Duschen wird in Reykjavik nicht durch Boiler aufgeheizt.
Untergebracht war ich zusammen mit dem Isländer Jn und den beiden Südafrikanern Fernel und Smilo in einer Sommerhütte mit eigenem Pool auf der Terrasse. Versorgt wurden wir im Camp mit typisch isländischen Gerichten wie Gulasch
von Islandponys, Lammbraten und warmer Schokoladensuppe. Als Einführung und zum Kennenlernen der Teilnehmer aller unterschiedlichen Nationen wurde am ersten Tag mit einem Workshop begonnen. Dieser stand unter dem Motto Diversity and dialogue. Dabei wurden sowohl die verschiedenen  Sichtweisen in den Kulturen als auch der damit notwendige Dialog vermittelt. Es gab keine sprachliche Barriere, da alle Teilnehmer gut Englisch sprachen und sich so ein Gesprch schnell entwickeln konnte. Von Anfang an herrschte auch ein tolles Gruppengefhl.
Zu dem eigentlichen Thema Children in War wurden drei Themen angeboten, zu denen das islndische Rote Kreuz in den nchsten zwei Jahren verschiedene Aktionen starten wird, um die Bevölkerung auf diese Brennpunkte aufmerksam zu machen. Unter Refugee children, Child soldiers und  Ill-treated children konnte sich jeder Teilnehmer eine Gruppe aussuchen, in der dann die verschiedenen Aspekte diskutiert wurden.  Dabei sollten vor allem die Aktivitäten der einzelnen nationalen Organisationen der Diskussionsrunde vorgestellt werden.
Aus den Ergebnissen der einzelnen Gruppen wurde eine abschließende Erklärung verfasst, die am letzten Tag der Veranstaltung in einer Schule in der Nähe des Camps vorgestellt wurde.
Da ich mir noch die Umgebung von Reykjavik genauer anschauen wollte, hatte ich den Rückflug erst für zwei Tage später gebucht. Hotels und selbst Jugendherbergen sind sehr teuer in Island und so war es sehr nett von Jens, einem Mitglied des Reykjaviker Jugendrotkreuzes, mich die letzten beiden Nächte als Gast in seiner WG verbringen zu lassen. Ein Ausflug führte mich zu dem Geysir Stokkur, dessen Wasserfontäne eine Höhe von bis zu 20 Metern erreicht und zu dem Wasserfall Gullfoss, bersetzt heit das der Goldene. Diesen Namen trägt er wegen seiner Farbe, da das Wasser aufgrund von Sonneneinstrahlung angeblich golden glnzt. Natrlich nur, wenn auch wirklich die Sonne scheint. Leider hat es genau an diesem Tag soviel geregnet wie an keinem anderen!
Es war eine unvergessliche schne und aufschlussreiche Woche in Island, auch wegen der beeindruckenden Landschaft, aber vor allem wegen den Menschen, die ich dort kennenlernen konnte.