Handpuppenspiel in der Kinderbetreuung

Vierzehn wissbegierige JugendrotkreuzlerInnen aus ganz Bayern trafen sich vom 9. bis 11. Juli in Gauting, um ihr Wissen in Sachen Kinderbetreuung auf den neuesten Stand zu bringen.

Kristina Gramlich & Cornelia Finger
Kristina Gramlich & Cornelia Finger
3/2004

Bereits am ersten Abend wurden die TeilnehmerInnen bei verschiedensten Kennenlernspielen gefordert. Samstagmorgen ging es dann ans Eingemachte: Es wurde die Frage geklärt, welche Wunden Kindern eigentlich zugemutet und wie diese mit Hilfe der Realistischen Unfalldarstellung kindgetreu umgesetzt werden können. Wie kann ich Kindern die Maßnahmen der Ersten Hilfe veranschaulichen und den Umgang mit dem Verbandsmaterial plausibel machen? wurde an Hand des Trau Dich  Konzepts den Teilnehmern nahe gebracht. Vor der Mittagspause kam noch ein ziemlich trockener aber sehr informativer Brocken. Dr. Michael Wichmann vom BSD erklärte den genauen Ablauf einer Blutspende sowie die einzelnen Verarbeitungsprozesse der Blutkonserven von der Spende bis zur Gabe. Der nächste Tagesordnungspunkt war das Vorstellen und Ausprobieren der Spielekiste des Blutspendedienstes, die extra für die Kinderbetreuung whrend der Spendetermine zusammengestellt wurde. In dieser Box fanden die JRKlerInnen Franzi und Moritz, zwei Handspielpuppen. In den Händen von Stefanie Hattenkofer, einer professionellen Puppenspielerin, erschienen uns die zwei wie lebendige Kinder. Sie hatte die Aufgabe den eigentlichen Hhepunkt des Lehrgangs zu gestalten: uns den Umgang mit den Handpuppen beizubringen. Alle waren begeistert, mit welch einfachen Bewegungen den Puppen Atem eingehaucht und ihnen somit Leben geschenkt werden kann. Auf eine sehr freundliche und eindrucksvolle Art lehrte Steffi alle Teilnehmer die Grundlagen des Handpuppenspiels. Fasziniert erlebten alle am eigenen Leib, wie wichtig Blickkontakt bei Unterhaltungen ist, auch mit einer Puppe als Kommunikationspartner. In einigen kleinen Gruppenspielen, die dann vor versammelter Mannschaft vorgespielt wurden, sollte das Erlernte verfestigt, umgesetzt und vor Publikum angewandt werden. In den einzelnen Stücken wurde von Mimik und Gestik der Puppen ber kleinere Streitigkeiten bis hin zur komplizierten Wiederbelebung alles behandelt. Zu guter letzt sollte sich jeder Teilnehmer einzeln dem Ernstfall stellen, nmlich dem Ansprechen und Einladen von Kindern, die von der restlichen Gruppe gespielt wurden. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass Handpuppenspielen ganz schön anstrengend sei, aber von Steffi hervorragend an sie herangebracht worden war. So fanden alle ihren Spaß am Spiel mit den Puppen, die einen mehr, die anderen weniger. Aber gleichermaen waren alle begeistert von der enormen Wirkung, die ein paar Stücke Stoff in Form einer Puppe schon auf uns hatte und mit dem Gedanken im Kopf, wie sie erst auf Kinder wirken mag. Hier noch mal ein ganz groes Dankeschön an Steffi, die ihr Wissen spitzenmig an uns weitergegeben hat. Wie eine Kinderbetreuung eines Blutspendetermins aufgebaut und durchgeführt werden sollte lernten die JRK-lerInnen am letzten Tag. So wurden ihnen auch noch ihre Rechte und Pflichten als Veranstalter einer solchen Kinderbetreuung mit auf den Weg gegeben. Alles in allem war es ein schönes Wochenende, bei dem vieles an Wissen eines JRK-Gruppenleiters wieder aufgefrischt wurde, Hintergrundwissen zum Thema Blutspende beim BRK vermittelt wurde und eine fantastische Grundlage im Handpuppenspiel geschaffen wurde. Das Fazit des Lehrgangs 2004 ist auf jeden Fall, dass es sehr faszinierend ist, auf welch simple Art man den Handpuppen Leben schenken kann.